Dorfstadel darf gebaut werden

von Redaktion

Gemeinderat stimmt nach Diskussion für erstes Leader-Projekt in der Gemeinde

Griesstätt – Grünes Licht für den „Dorfstadel“ im Ecker-Garten gab es nach lebhafter Aussprache am Ende der jüngsten Sitzung des Gemeinderates. Bei zwei Gegenstimmen ist nun das erste Leader-Projekt in der Gemeinde, das mit 100000 Euro bezuschusst wird, beschlossene Sache und soll bereits im kommenden Jahr mit einer kommunalen Eigenbeteiligung von etwa 165000 Euro verwirklicht werden.

Nicht unumstritten sei das Projekt im Vorfeld der Entscheidung schon in der Öffentlichkeit gesehen worden, so Bürgermeister Robert Aßmus in der Sitzung. Als zu groß, zu klein, zu teuer oder gar als „greislig“ sei der knapp 50 Quadratmeter große künftige Gemeinschaftsraum mit öffentlicher Toilette bezeichnet worden.

Raum für
kleinere Vereine

Dabei bräuchte die Gemeinde vor allem für die kleineren Vereine wegen fehlender Alternativen eine Möglichkeit, sich zu treffen oder zu beraten. Auf keinen Fall solle das aber nur ein „Robert-Aßmus-Gedächtnisstadel“ werden, so der Bürgermeister.

Die neuen Räumlichkeiten, die auch die im Ecker-Garten stehende digitale Zentrale (POP) einschlössen, seien ein Ort, den alle Gemeindebürger nutzen können. Auf keinen Fall wolle man mit dem Bau aber in Konkurrenz mit der im Ort tätigen Gastronomie treten. Vor allem die barrierefreie öffentliche Toilette, deren Errichtung schon seit über 20 Jahren immer wieder diskutiert worden sei, könnte endlich verwirklicht werden, argumentierte Aßmus. Die Kosten hierfür und der Leader-Zuschuss sollten bei der Beurteilung der Eigenbeteiligung der Gemeinde nicht vergessen werden. Zudem würde man sich nach dem zunächst einstimmigen Beschluss, die Planungen zu beginnen, jetzt mit einer Ablehnung der Umsetzung eher lächerlich machen.

Kritik kam trotzdem unter anderem von Lorenz Freiberger (GfuG). Zu viel Geld für zu wenig Versammlungsraum, gab er zu bedenken. Auch Christian Graf (GfuG) drückte diesen Umstand ähnlich aus. Und Manfred Andraschko (GfuG) erinnerte daran, dass die 170000 Euro in anderen Gemeindevorhaben besser angelegt seien.

Andere Gemeinderäte wie Gerhard Braunen (BfG) gaben zu, nach anfänglicher Skepsis habe sie das Argument überzeugt, kleinere Vereine könnten hier künftig einen allgemein zugänglichen Raum nutzen, der zudem für alle Bürger da sei. Natürlich müsste für Organisation und Kontrolle gesorgt werden. Auf keinen Fall solle man dem örtlichen Wirt was wegnehmen.

Drastisch kommentierte schließlich Jürgen Gartner (GfuG) ablehnende Tendenzen angesichts des deutlichen Mehrwerts des ausbaufähigen Vorhabens für die Gemeinde und den Zusammenhalt im Ort. Er stellte klar, dass, sollte der Bau keine Mehrheit finden, er umgehend einen Antrag auf Austritt aus Leader stellen würde.

Infrastruktur
in der Ortsmitte

Schließlich fasste Anton Strahlhuber (GfuG) die positiven Aspekte umfassend zusammen. Dabei stand für ihn die Infrastruktur in der Ortsmitte im Mittelpunkt. Man erhalte die einmalige Möglichkeit, auf dem derzeit fast nur zum Parken genutzten Platz durch das Vorhandensein von Stromanschluss, heißem Wasser und barrierefreier Toilette auch kleinere Feste und Aktionen durchführen zu können. Die Toiletten könnten durch eine Zeitschaltuhr auch bequem offengehalten oder nachts geschlossen werden.

Um das Ortszentrum noch besser zu beleben, sei es zum Beispiel durchaus denkbar, einem örtlichen Förderverein zu ermöglichen, durch die geöffneten Fenster mit dem Verkauf von Kaffee und Kuchen etwas Geld in die Kasse zu bringen. Helmut Schuster (BfG) mahnte deshalb an, bereits durch entsprechende Konstruktion der Fenster derartige Vorhaben zu erleichtern. Auch regte er an, gleich noch eine PV-Anlage mit einzuplanen.

Martin Hofmeister (Grüne) fasste die positive Seite eines Dorfstadels schließlich vor der Schlussabstimmung in einem Satz zusammen: „Wir haben die Möglichkeit, gesellschaftlich was zu machen, das ist wichtig und richtig.“

Davon zeigte sich die Mehrheit im Gemeinderat auch überzeugt und stimmte für das Bauvorhaben. Lediglich bei Lorenz Freiberger und Manfred Andraschko überwogen die Bedenken. Sie votierten dagegen.

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