Ehemalige Standortschießanlage wird saniert

von Redaktion

Boden durch Geschossreste belastet – Belastetes Erdreich wird zum Teil entnommen und entsorgt

Brannenburg – Die jahrzehntelange Nutzung der ehemaligen Standortschießanlage Hinterried hat zu Bodenbelastungen mit Schwermetallen geführt, weshalb in absehbarer Zeit eine Sanierung des Geländes, das sich jetzt im Besitz der Gemeinde Brannenburg befindet, erfolgen soll.

In der jüngsten Gemeinderatssitzung stellte Dr. Matthias Alte (Base Technologies) die Ergebnisse der Detailuntersuchung vor. Laut seinen Berechnungen sei rund um die beiden ehemaligen Schießstände aufgrund von Projektilen und Geschossresten von einer Belastung mit fünf bis 15 Tonnen Blei und bis zu einer halben Tonne Antimon, einem giftigen Halbmetall, auszugehen. In Zusammenarbeit mit dem Landratsamt Rosenheim und dem Wasserwirtschaftsamt wurde ein Sanierungskonzept erarbeitet, das der Gemeinderat einstimmig befürwortete.

Entsprechend der Geländesituation soll teilweise belasteter Boden entnommen und dann fachgerecht entsorgt werden. In anderen Bereichen könne das Material in tieferen Bodenschichten belassen und überdeckt werden. Dazu sei bindiges Bodenmaterial notwendig, das zu einer geringen Versickerung beitrage. Eine an die ursprüngliche Geländesituation angelehnte Profilierung und Begrünung soll für eine gleichmäßige Entwässerung sorgen. Durch die Sanierung mit Schaffung einer Biotopfläche kann die Gemeinde Ökopunkte generieren, die sich später für andere Maßnahmen einsetzen lassen. Die bestehenden Baracken und der Parkplatz befinden sich nicht im Bereich der Altlastensituation und sind daher von der Maßnahme nicht betroffen. Das Gebäude im Bereich des Delta-Schießstandes sei nicht erhaltenswert, so Dr. Alte. Bei einer weiteren Nutzung sei für einen Fahrweg ein anderer Unterbau im Gelände notwendig, was zu einer Kostensteigerung der Maßnahme führen würde.

Ein entsprechender Antrag aus dem Ratsgremium zur Nutzung als Gemeinbedarfsfläche fand keine Mehrheit. Im nächsten Schritt soll der Sanierungsplan eingereicht werden. Bis etwa Anfang 2026, so eine erste Schätzung, lassen sich die Maßnahmen abschließen. Dann steht auch der angestrebten Entlassung aus dem Altlastenkataster voraussichtlich nichts mehr im Wege. mc

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