Nachruf

von Redaktion

Rott – Noch vor zwei Jahren feierte Angela Köck ihren 95. Geburtstag. Dabei wirkte sie heiter und gelassen und sie sah wesentlich jünger aus, als es ihr Alter es vermuten ließ. Doch leider ging es danach gesundheitlich bergab. Sie lag lange Zeit nur im Bett. Im Frühjahr 2023 ging es ihr ein wenig besser, was nur bis Sommer vergangenen Jahres anhielt. In den vergangenen Wochen ging es ihr zusehends schlechter. Sie sah ihr Ende vor sich und bat um die Sterbesakramente. Am Freitag 13. September, ist sie friedlich eingeschlafen.

Viele begleiteten sie auf ihren letzten Gang. Pfarrvikar Georg Böckl-Bichler hielt den heiligen Seelengottesdienst ab. In seiner Ansprache ging er besonders auf ein Bild ein, dass das Trauerfaltblatt schmückt. Es hängt bei der Familie Köck im ersten Stock. Es zeigt ein Ölbild einer Madonna mit Kind vor einem offenen Fenster. Der Pfarrvikar sagte, dieses Bild stehe für Angela Köck. Die Madonna ist gezeigt als liebende Mutter. Genau so sei Angela Köck gewesen, eine liebende Mutter und stark im Glauben. Die Farbe Rot des Obergewandes steht für Liebe. Das tiefe Blau des Rocks steht für Glauben. Und Angela Köck war immer stark und gelassen, trotz aller Schicksalsschläge.

Angela Köck wurde am 1. Oktober 1927 als zweitjüngste von fünf Töchter in Dietersburg geboren und wuchs in der elterlichen Landwirtschaft auf. Im Kriegsjahr 1942 wurde Angela auf die Lehrerbildungsanstalt in Niederviehbach im Landkreis Dingolfing-Landau geschickt. Ihre Ausbildung zur Lehrerin war nach Kriegsende für ein Jahr unterbrochen. Erst im Jahr 1946 ging es in Passau weiter. Im Juli 1948 bestand sie ihre erste Lehramtsprüfung. Zunächst arbeitete sie als Aushilfe und als Hilfslehrerin. So wurde sie unter anderem in den Bayerischen Wald versetzt, wo sie in einer völlig abgelegenen Volksschule in einem Raum 75 Schüler der ersten drei Klassen gleichzeitig unterrichten musste. Im Mai 1954 wollte sie zurück in den Landkreis Pfarrkirchen. Sie kam auf die Volksschule Eggelham, nordöstlich der Kreisstadt Pfarrkirchen. Hier lernte sie 1962 den aus Rott stammenden Sebastian Köck kennen. Beide haben 1965 geheiratet. Im gleichen Jahr kam ihr Sohn Martin auf die Welt, drei Jahre später der jüngere Sohn Thomas. Schnell zeigte sich, dass Thomas mehrfach behindert ist. Im September 1966 zog die Familie in ihr gebautes Haus in Rott. Mit der Unterstützung einer Betreuerin für die Kinder arbeitete sie noch acht Jahr an der Rotter Schule bis 1974 eine Krankheit sie zwang, das Unterrichten zu beenden. Sie erlitt die seltene Innere-Ohr-Erkrankung. Damit gingen Gleichgewichtsstörungen einher.

Ihr Mann Sebastian Köck betont, dass bis zum Schluss der Geist seiner Frau wach und rege war. Aber selbst ein reger Geist kann es das Ende nicht aufhalten, wenn der Körper nicht mehr kann. hri

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