Bad Endorf – Knapp 500 Besucher erlebten bei strahlendem Sonnenschein auf einer Waldlichtung zwischen Bergham und Landing am Wochenende die Aufführungen des Open-Air-Familientheaters „Hook und Pan – Wie alles begann“.
Schon auf dem Weg zum Spielgelände wurden die Zuschauer von wilden Piraten, Elfen sowie von Peter Pan und seinen verlorenen Kindern begrüßt. Auf einer Waldlichtung, die als Hafen dient, haben die Bühnenbauer der Theatergesellschaft Bad Endorf ein großes Piratenschiff für Kapitän Hook und seine wilde Mannschaft gebaut. Tief im Wald versteckt befindet sich dieses Nimmerland, eine mit Pflanzen überwucherte Sandgrube mit einem großen, knorrigen Baum in der Mitte.
Theaterseelsorger Werner Hofmann, der gemeinsam mit seiner Frau Julia das Stück inszenierte, bezeichnet das Stück als „Theater der Menschlichkeit. Lachen, Singen, Spiel und Freude und die Sehnsucht des Menschen nach Freiheit sind die elementaren Elemente des Familientheaters.“ Die Mitwirkenden schaffen es in „Hook und Pan – Wie alles begann“ nicht nur, die Stimmung und das Flair dieser Vorgeschichte von Peter Pan überzeugend zu vermitteln, sie zeigen auch spielerisch den Unterschied zwischen Freiheit und Autokratie und greifen damit ein sehr aktuelles Thema auf.
Kapitän Hook, grandios gespielt von Korbinian Schickinger, ist der grausam- liebliche Herrscher auf dem Piratenschiff. Zur Seite steht ihm seine ausführende Hand, der Pirat Smee, ausdrucksstark, komisch und hinterhältig gespielt von Sepp Kößlinger. Dazu kommen weitere acht Piraten, die mit großem komödiantischem Talent die Zuschauer zum Lachen bringen: „Ihr denkt – wir nicht!“
Im Nimmerland begeistern 14 Jugendliche und 17 „verlorene Kinder und Elfen“ mit überzeugendem Schauspiel, toller Energie und einem grandiosen Schimpfwörter-Wettkampf. Resi Deindl, Leonhard Kösslinger und Leo Hofmann als Peter Pan haben hier die größten Rollen. Hinzu kommen Toodles, die ständig nach ihren Murmeln suchen, das Krokodil und die im Stück für Disziplin und Ordnung stehende Uhr.
Hugo Huber hat für das Stück die Musik komponiert. Wenn er mit seiner Gitarre zu spielen beginnt, singt schnell das ganze Publikum mit.
Der Theatergesellschaft Bad Endorf ist, in Kooperation mit der Theaterseelsorge im Landkreis Rosenheim, ein sehenswertes, hintersinniges und gleichzeitig sehr lustiges Stück für Kinder und Erwachsene gelungen, das sich nahtlos in bereits gespielte erfolgreiche Stücke wie „Die Musketiere“ und „Robin Hood“ einreiht.
„Hook und Pan – Wie alles begann“ wird noch am Samstag, 28. September, um 11 Uhr und 15 Uhr sowie am Sonntag, 29. September, um 15 Uhr aufgeführt. Karten sind über München-Ticket und an den Spieltagen am Aufführungsort erhältlich. Gespielt wird bei fast jedem Wetter, die Zuschauer werden gebeten, Sonnen- beziehungsweise Regenschutz, Mückenschutz und eine Sitzgelegenheit, beispielsweise Decke oder Klappstuhl, mitzubringen.
Rosemarie Ammelburger