Leitungen werden weiterhin gechlort

von Redaktion

Noch keine Entwarnung – Frasdorfer müssen ihr Trinkwasser abkochen

Frasdorf – Das Trinkwasser im Versorgungsgebiet des Wasserbeschaffungsverbandes (WBV) Frasdorf muss abgekocht werden. Davon betroffen sind mehr als 600 Abnehmer. Anfang September wurden bei einer routinemäßigen Beprobung Kolibakterien und Coliforme Keime nachgewiesen. Bereits seit dem 9. September muss deshalb das Wasser in den Ortsteilen Westerndorf, Pfannstiel, Daxa, Acherting, Wesen, Riedlach, Röcka, Laiming, Hausstätt, Thal, Walkerting, Ruckerting, Stötten, Stockach und Stelzenberg abgekocht werden.

Rohrbrüche oder verunreinigter Hahn?

Die Ursache für die Verunreinigung des Trinkwassers ist nicht bekannt. Vermutet wurden Rohrbrüche. Das Leitungsnetz wird deshalb seit dem 12. September mit Chlor desinfiziert. Grundsätzlich, so informiert der WBV auf OVB-Anfrage, dauere ein solcher Prozess zwei bis drei Wochen. Schon zwei Tage später lag das Ergebnis der engmaschigen Nachproben vor. „Neun von zehn Proben waren am 14. September unauffällig. Die Belastung an der Entnahmestelle Westerndorf bestand aber weiterhin“, so der WBV. Der Verband geht davon aus, dass ein Probehahn an der Probenentnahmestelle verunreinigt war.

Der betroffene Netzteilbereich wurde weiter mit Chlor desinfiziert. „Erst wenn die Konzentration 0,1 Milligramm pro Liter in allen Netzbereichen erreicht hat, wird die Abkochverfügung aufgehoben“, so der WBV. Auch am vergangenen Mittwoch war das noch nicht überall erreicht. „Aufgrund technischer und hydraulischer Gegebenheiten wurden die Zielwerte der Chlorkonzentration im Leitungsnetz noch nicht erreicht“, teilte das Gesundheitsamt mit.

Das Leitungsnetz ist etwa drei Kilometer lang. Um die Chlorverteilung schneller und wirklich bis an den letzten Punkt voranzubringen, hat die Frasdorfer Feuerwehr am Dienstag nochmals alle Hydranten im Teilnetz gespült. „Die Ergebnisse der nun turnusmäßig stattfindenden Nachproben sind alle unauffällig“, so der Wasserbeschaffungsverband. Bakterielle Einträge seien nicht mehr vorhanden.

Für die etwa 600 Abnehmer im Versorgungsbereich des WBV Frasdorf bedeutet das, dass sie das Wasser auch weiterhin nur abgekocht verwendet dürfen. Das gilt, wenn es als Trinkwasser, zur Zubereitung von Getränken und Nahrung – insbesondere für Säuglinge sowie betagte oder kranke Menschen –, zum Abwaschen von Salaten, Obst und Gemüse, zum Spülen von Gefäßen und Geräten, in denen Lebensmittel zubereitet oder aufbewahrt werden, verwendet wird. Außerdem muss das Wasser für medizinische Zwecke, wie die Reinigung von Wunden oder Nasenspülungen, abgekocht werden.

Sprudelnd
aufkochen

„Das Wasser muss sprudelnd aufgekocht werden. Anschließend muss eine Abkühlzeit von mindestens zehn Minuten eingehalten werden, um eventuell vorhandene Keime wirksam abzutöten“, erläutert das Gesundheitsamt. Handelsübliche Wasserkocher seien dazu gut geeignet. Das Abkochen des Wassers ist so lange erforderlich, bis wieder eine ausreichende Chlorkonzentration im Leitungsnetz vorhanden ist. Sobald das Trinkwasser nicht mehr abgekocht werden muss, werden Gesundheitsamt und Wasserbeschaffungsverband darüber informieren.

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