Bad Endorf – Bis auf den letzten Platz gefüllt war heuer der Gewölbesaal der Familie Schloots in Jolling beim Hoagascht des Endorfer Trachtenvereins. Dies zeugte von der Bekanntheit und Qualität der Veranstaltung.
Auch dieses Jahr hatte Erwin Freese in Zusammenarbeit mit Norbert Hierl hochkarätige Musik- und Gesangsgruppen eingeladen. Der Saal der Gastgeberfamilie, Gerhard und Gabi Schloots, gab den richtigen Rahmen. Sepp Lausch aus Tattenhausen führte durch den Abend, stellte Betrachtungen zu den Liedern und Musikstücken an und rundete das ganze mit launigen Gedichten und Anekdoten ab.
Die Gruppen stellten sich selber vor. Die „Hostdozeidmusi“ eröffneten den Abend mit schneidigen, exzellent vorgetragenen Stücken. Die Geschwister Vordermayer aus Söllhuben, Jugendliche von 14 bis 16 Jahren, boten singend, jodelnd und musizierend einen Ohrenschmaus.
Zwei bemerkenswerte vielseitige Virtuosen, weitum bekannt, das Duo Hierl-Dicker, zeigten wieder einmal ihre Qualität. Norbert mit der Diatonischen und Gabi, abwechselnd mit Gitarre, Okarina und Blockflöte, spielten und sangen. Als Neuheit brachten sie eine Hochzeitweise als Flügelhornduo.
Zwischen den Blöcken erheiterte Sepp Lausch die Zuhörer mit seinen Beiträgen zum Programm mit dem Schwerpunkt Herbst, Almerisch und Jagd. Dazu stellte er Betrachtungen zur „boarischen Sprach“ an, wobei er an vielen Beispielen nachwies, dass Bairisch eine Sprache und kein Dialekt ist. Zahlreiche Redewendungen wurden aus anderen Sprachen wie Latein und Französisch bajuwarisiert. Er rief auf, eine Petition an den Landtag zu unterstützen bei der EU eine Verordnung durchzusetzen, vom Aussterben bedrohte Sprachen – darunter Bairisch – zu schützen.
Die Reichersdorfer Sänger vom Irschenberg – drei Brüder, ein Vetter und eine Harmonika-Spielerin – jodelten und sangen mit ihren kernigen, kräftigen Männerstimmen von der Liab und von der Alm. Die „Vierwerbobmusi“, sinnigerweise vier Musiker aus Berchtesgaden spielten gekonnt und zünftig auf.
Nachdem das offizielle Programm beendet war, gab es von jeder Gesangsgruppe als Zugabe einen Jodler und von allen Instrumentalmusikern gemeinsam gespielte Stücke.