Neue Hoffnung für Naturbad

von Redaktion

Arbeitsgruppe soll Bindeglied zwischen Moorbadverein und Gemeinderat sein

Bad Endorf – Das ehemalige Moorbad in Bad Endorf ist dem Verfall preisgegeben. Die Natur erobert das Areal allmählich zurück. Der viele Regen in diesem Jahr füllte das einstige Becken wieder mit Wasser. Moose, Gräser und Bäume haben sich durch die alten Betonbecken gezwängt.

Vor sieben Jahren hatten sich die Bad Endorfer in einem Bürgerentscheid mehrheitlich dafür ausgesprochen, dass am Standort des alten Moorbades ein Naturbad geschaffen werden soll. Seit 2017 ist – aus Kostengründen – nicht viel passiert. Doch der Moorbadverein hat nie aufgegeben, immer wieder an den Bürgerentscheid erinnert, immer wieder die Initiative ergriffen – so auch jetzt.

Neues Modell für Bürgerbeteiligung

Im April 2023 hatte der Marktgemeinderat mit den „Kommunalen Arbeitsgruppen“ ein neues Bürgerbeteiligungsformat aus der Taufe gehoben und dafür ein Regelwerk verabschiedet. Im Juni 2024 wandte sich der Moorbadverein an die Gemeinde, um auf dieser Grundlage neben dem bestehenden Verein nun auch eine Arbeitsgruppe ,,Moorbad“ ins Leben zu rufen.

Mit einem einstimmigen Beschluss genehmigte der Marktgemeinderat in seiner ersten Sitzung nach der Sommerpause nun die Gründung dieser Arbeitsgruppe. Sie soll ein Bindeglied zwischen Moorbadverein und Gemeinderat sein. Bettina Scharold (CSU) und Helmut Fleidl (ÜWG/FW) erklärten sich bereit, die Arbeitsgruppe zu betreuen.

Bürgermeister Alois Loferer (CSU) machte deutlich, dass die Gemeinderäte weder die Arbeit der Gruppe übernehmen, noch diese leiten sollten. Doch sie sind der „heiße Draht“ in den Gemeinderat. Und das heißt auch, dass Wünsche und Anträge der Arbeitsgruppe nur über sie in den Rat gelangen können.

Doch wie kann eine neue Arbeitsgruppe den Traum vom revitalisierten Moorbad oder einem neuen Naturbad der Realität ein Stück näher bringen? Vor allem, wie es scheint, mit einem Haufen Arbeit. Denn so schnell wie möglich soll nun ein „Lastenheft“ für das neue Naturbad entwickelt werden. Damit wird die Verwaltung immens entlastet, aber die ist natürlich trotzdem mit im Boot: Sie soll die Ausschreibung zur Ermittlung der tatsächlichen Sanierungskosten veranlassen, und das möglichst noch in diesem Jahr. Für Planungskosten wurden 50000 Euro in den aktuellen Haushalt eingestellt.

Eine Vorstellung, wie das Naturbad aussehen soll, hat der Moorbadverein schon seit 2015. Zwar sind die Preise seitdem gewaltig gestiegen. Doch eine Planungsgrundlage ist immerhin da. Für Schwimmteich, Regenerationsbecken und Moortretbecken wurden 2015 etwa 330000 Euro veranschlagt. Für das Umfeld – also den Abriss und Neubau des Gebäudes, für Umkleiden, Sanitäranlagen, Umfriedung, Liegewiese und Parkplatzsanierung – weitere 100000 Euro.

Im ersten Schritt
die Kosten ermitteln

In die neuen Planungen werden auch mögliche Fördermittel, Spenden, Stiftungsgelder und Eigenleistungen zur Kostenreduzierung eingearbeitet. Die Gesamtkostenermittlung soll dem Gemeinderat dabei helfen, das Projekt und den erforderlichen Eigenanteil der Gemeinde zu bewerten.

Aufgabe der Arbeitsgruppe ist auch die Erstellung eines Betreiberkonzeptes, in dem neben dem Betreibermodell auch laufende Einnahmen und Kosten gegenübergestellt werden sollen. Schon im Februar 2023 hatte der Moorbadverein den Fraktionssprechern des Gemeinderates, dem Bürgermeister und der Gemeindeverwaltung vorgeschlagen, das Naturbad am Standort Moorbad als Sportverein zusammen mit dem Verein „Schwimmflöhe“ zu betreiben. Damit wurden die ersten Weichen für ein Umdenken in der Gemeinde gestellt.

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