Nußdorf gibt Gas beim schnellen Internet

von Redaktion

Kosten von zwei Millionen Euro für Ausbau von Glasfaseranschlüssen – Förderung von 90 Prozent beantragt

Nußdorf – Die Gemeinde macht einen großen Schritt in Richtung schnelleres Internet. Darüber wurde der Nußdorfer Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung informiert. Als Gastreferenten hatte Nußdorfs Bürgermeisterin dazu den Breitbandpaten der Gemeinde, André Schilandus, eingeladen.

Schnelles Internet ist heutzutage für viele Menschen und Unternehmen unverzichtbar geworden, auch in ländlichen Gebieten. Dazu werden leistungsfähige Anschlüsse benötigt, die mindestens eine Geschwindigkeit von 1 Gigabit pro Sekunde (Gbit/s) im Download und Upload erreichen sollen. Herkömmliche Kupferkabel (DSL/VDSL) bieten im Vergleich Download-Geschwindigkeiten von bis zu 250 Mbit/s und Upload-Geschwindigkeiten von bis zu 40 Mbit/s. Allerdings sinkt bei Kupferkabeln die Übertragungsleistung mit der Leitungslänge, was gerade in dünn besiedelten Gebieten zu starken Leistungseinbußen führt. Ein Internetanschluss durch Glasfaserkabel mit 1000 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) ist somit viermal schneller als ein maximaler Anschluss mit 250 Mbit/s im Download. Beim Upload in Richtung Internet ist der Unterschied noch deutlicher, da 1000 Mbit/s im Vergleich zu 40 Mbit/s eine 25-mal schnellere Datenübertragung ermöglichen.

In Nußdorf geht es vor allem um die Adressen, die bisher nicht über einen Glasfaseranschluss oder ein modernes Breitbandkabelnetz verfügen. Zur Kostendeckung übernimmt der Bund 50 Prozent der Kosten, Bayern steuert weitere 40 Prozent bei. Insgesamt deckt die Förderung also 90 Prozent der Kosten ab.

Die Gesamtausgaben für den Ausbau belaufen sich auf rund zwei Millionen Euro. Pro Adresse werden im Schnitt 9000 Euro veranschlagt. Die Gemeinde hat dabei einen Eigenanteil von etwa 198900 Euro zu tragen. Eine Entscheidung über die Bewilligung könnte noch in diesem Jahr fallen. Die Gemeinde hat zuvor eine Markterkundung durchgeführt, um herauszufinden, welche Haushalte bereits mit schnellem Internet versorgt sind. Die Deutsche Telekom versorgt aktuell 814 Adressen, von denen 405 mit weniger als 30 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) auskommen müssen. Vodafone hat für 584 Adressen ein Breitbandkabelnetz mit Geschwindigkeiten von bis zu 1 Gbit/s im Download im Angebot.

Im nächsten Schritt wird die Gemeinde ein Auswahlverfahren starten, um einen geeigneten Netzbetreiber zu finden, der das Glasfasernetz plant, errichtet und betreibt. Nußdorf hofft, dass die Fördermittel zügig bewilligt werden, damit der Ausbau schnell voranschreiten kann.

Nach kurzer Beratung beschloss der Gemeinderat einstimmig, einen Förderantrag für den Breitbandausbau nach der Gigabitrichtlinie 2.0 des Bundes zu stellen. Ziel ist es, rund 221 unterversorgte Haushalte im Gemeindegebiet mit schnellem Glasfaserinternet auszustatten. stv

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