Rohrdorf – „Tutti fratelli: alle sind Brüder“ – dieser Aufruf stand damit gewissermaßen am Anfang des Roten Kreuzes und daran erinnerte Bürgermeister Simon Hausstetter in seiner Rede zum 50. Geburtstag der Rohrdorfer Bereitschaft des BRK.
Eine Losung, die bis heute trägt, wie Gemeindereferentin Luise Schudok und Pfarrerin Rosemarie Rother bei ihrem gemeinsam abgehaltenen Gottesdienst betonten: „Rotes Kreuz und Roter Halbmond waren die ersten und sind bis heute eine der ganz wenigen Organisationen, in denen es einzig und allein um Hilfe für den Nächsten geht, ohne Ansehen von Religion, Rasse, Geschlecht oder politischer Überzeugung.“
Bürgermeister dankt
für 50 Jahre Hilfe
Für Simon Hausstetter ein Grund, der BRK-Bereitschaft im Namen aller Rohrdorfer Bürger zu danken. Denn „Hilfe für alle in allen Notlagen“ sage sich leicht, die immense Arbeit und Mühe, die dafür nötig sei, geleistet von Mitbürgern im Ehrenamt, werde dabei nur allzu oft vergessen. Mehr noch: Diese Hilfe sei in Deutschland zu einer Selbstverständlichkeit geworden, obwohl sie eigentlich alles andere als selbstverständlich sei.
Und er zitierte in diesem Zusammenhang den Kabarettisten Roland Hefter, der am Donnerstag mit einer Vorstellung die Festtage der BRK-Bereitschaft eröffnet hatte: „Wer in Bayern jammert, hat kein Hirn oder keinen Charakter.“
Es handele sich hier um Zusammenhalt, der auch innerhalb der Bereitschaft gegeben sei, betonte Daniela Ludwig in ihrer Eigenschaft als Vorstandsvorsitzende im Kreisverband Rosenheim des BRK. In der Rohrdorfer Bereitschaft herrsche echter freundschaftlicher Teamgeist, in den auch alle aus dem aktiven Dienst Ausgeschiedenen eingebunden blieben. „Das ist so wichtig“, sagte Daniela Ludwig, „denn damit ist gesichert, dass mühsam errungenes Know-how, dass Erfahrung weitergegeben werden kann und nicht von jeder Generation aufs Neue erarbeitet werden muss“. Auch sei darin wohl ein Grund zu sehen, warum die Rohrdorfer Bereitschaft zu den leistungsstärksten und wichtigsten im Landkreis zähle.
Michael Lederwascher, der Kreisbereitschaftsleiter, hob dabei die „Alltagsleistungen“ der Bereitschaft hervor, also alle Dienste, die neben den Rettungswagenfahrten oder größeren Sondereinsätzen geleistet werden.
Etwa die Erste-Hilfe-Kurse, ein oft sehr unterschätzter Beitrag zur Rettung Verunglückter. Und natürlich auch die Unterstützung bei Blutspendeaktionen, ein entscheidender Faktor zur Lebensrettung. Nicht zuletzt in dieser „Alltagsarbeit“ zeige sich echter Dienst am Nächsten.
Teamgeist und
Engagement
Kurz: Echter Teamgeist, selbstloses Engagement im Ehrenamt mit Freude am Dienst für den Mitmenschen – das wurde von allen Festrednern als Kennzeichen der BRK-Bereitschaft hervorgehoben.
Und den Beweis dafür brachte das dreitägige Fest selbst: Perfekt organisiert, dabei von echter Fröhlichkeit bestimmt, so feierte das BRK mit seinen vielen Gästen aus den Vereinen aber auch aus der Bevölkerung. Bürgermeister Hausstetter hat ganz offensichtlich recht: Rohrdorf weiß, was es an seiner BRK-Bereitschaft hat.jt