Leserforum

Kinder eiskalt „enteignet“

von Redaktion

Zu den Berichten „Abweichung von Stellplatzsatzung“ und „Ein Glücksfall für Eggstätt“ (Lokalteil):

„Ein Glücksfall für Eggstätt“: Mit diesem Jubel des Eggstätter Bürgermeisters Kraus beginnt der Artikel, um den Bürgern die Vorzüge des Umbaus der denkmalgeschützten Alten Post und die millionenschweren Ausbaumaßnahmen schmackhaft zu machen. Laut Gemeinderat Hundhammer (CSU) handelt es sich um einen „Meilenstein in der Ortsentwicklung Eggstätts“. Die Fraktion der Grünen äußert Bedenken: „Man möge die Bedeutung der dort nistenden Mauersegler nicht vergessen.“

Dies ist die eine Seite der Medaille. Die Rückseite der Medaille sind die Verlierer der von Interimsbürgermeister Hans Plank (CSU) und dem Gemeinderat bereits beschlossenen und genehmigten Umbaumaßnahmen der Alten Post. Verlierer, das sind die Kinder der Eggstätter Grundschule.

Für sechs Parkplätze fehlt dem Investor der Platz. Der bedient sich nach einem Angebot und Vermittlung der Gemeinde jetzt am Schulgarten.

In diesem ebenso schützenswerten Areal, dem Schulgarten, wird nun auf rund 300 Quadratemetern ein Carport für sechs Parkplätze gebaut (20 Meter Breite, 5,60 Tiefe, drei Meter Höhe). Eine Schande für alle Befürworter solchen Schwachsinns!

Wer jemals gesehen hat, mit welcher Energie die Kinder von Eggstätt einen der schönsten Schulgärten der Region (das Wort Pausenhof verbietet sich hier) als Erholungsraum annehmen, in dem sie Tag für Tag Kraft und Erholung tanken, käme nicht auf solchen Unsinn. Denkmalschutz ist gut aber nicht um jeden Preis! Denkmalschutz heißt nicht umsonst auch: Denk – mal! Es gibt ausreichend andere Möglichkeiten als die zu schützenden Kinder von Eggstätt eiskalt zu „enteignen“.

Günter R. Müller

Eggstätt

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