Großholzhausen – Zu einer großen Trauerfeier wurde das Begräbnis des im Alter von 71 Jahren verstorbenen Josef Paul, Scharl Sepp aus Großholzhausen. In der übervollen Pfarrkirche St. Georg zelebrierte Pfarrer Martin Gehringer das Requiem, das vom Kirchenchor unter Leitung von Stephan Heinke feierlich gestaltet wurde.
Im Nachruf blickte der Geistliche auf das Leben des Verstorbenen zurück. Josef Paul wurde 1953 als zweites Kind der Scharl-Eheleute geboren. Er wuchs mit seinen vier Geschwistern im elterlichen Hof in Großholzhausen auf. Ein großer Einschnitt im Leben der Familie war der frühe Tod des Vaters im Jahr 1966. Die Mutter stand mit ihren fünf heranwachsenden Kindern und dem Bauerhof alleine da. Besonders Sepp traf dieser Schicksalsschlag hart, denn ihm wurde im Alter von nicht mal 13 Jahren die Rolle des Bauern zugeschrieben, die er nach besten Kräften auszufüllen versuchte. Nach der Volksschulzeit besuchte er die Landwirtschaftsschule in Rosenheim. Dort lernte er auch seine spätere Frau Martina Bruckner kennen. Sohn Rupert kam zur Welt, es wurde eingeheiratet und die Tochter Martina wurde geboren. Eine große Freude für die Familie war die Geburt der zweiten Tochter Agnes.
Der Scharl Sepp war Landwirt mit Leib und Seele und neuen Entwicklungen stets aufgeschlossen. Eine schwere Lebenskrise konnte er mithilfe seiner Familie und seines tiefen Glaubens überwinden. Nach vielen Jahren der Verantwortung für die Landwirtschaft gab er vor sechs Jahren diese an seinen Sohn Rupert und dessen Frau Christina weiter. Glücklich war er über seine acht Enkelkinder.
Pfarrer Gehringer hob in der Ansprache das große Engagement von Sepp Paul für die Pfarrgemeinde St. Georg hervor. So war er nicht nur ein regelmäßiger Gottesdienstbesucher, sondern auch ein gefragter Helfer bei der Kirchenrenovierung und war Vorbeter beim Rosenkranzgebet bei den Wallfahrten und an Fronleichnam. Für dieses große Fest richtete er viele, viele Jahre den dritten Altar her. „Das Feld ist gut bestellt, die Saat gelegt, jetzt geh’ i hoam“, mit diesem Lebensmotto des Verstorbenen, das auf dem Sterbebild steht, beendete der Geistliche die Predigt.
Unter Vorantritt der Musikkapelle Großholzhausen trugen sechs Nachbarn den Sarg zum Grab auf dem Kirchfriedhof. Fahnenabordnungen der Feuerwehr, des Trachtenvereins und des ASV Großholzhausen ehrten ihr Mitglied mit der Teilnahme am Begräbnis.
Am offenen Grab sprach Sepp Astner als Nachbar für die Großholzhauser Bauern und für die Bergweggenossenschaft Dankesworte. Besonders hob er das Engagement Scharls für den Bau und den Erhalt des Sulzbergweges hervor. Ebenfalls mit einem Kranz dankte Stefan Aßbichler für die Jagdgenossenschaft. Dort war Josef Paul langjähriges Vorstandsmitglied und Revisor.koa