Ein Ort, der sich immer wieder neu erfand

von Redaktion

Bad Endorf feiert seine 1100-jährige Geschichte mit einem Festabend

Bad Endorf – Es ist ein besonderes Jubiläum, das Bad Endorf am Samstag mit einem Festakt beging. Im Jahr 924 wurde der Ort Endorf gemeinsam mit dem Nachbarort Antwort erstmalig urkundlich erwähnt und blickt damit auf eine mittlerweile 1100-jährige Geschichte zurück. Anlässlich dieses Jubiläums wurde vor dem großen Festabend die letzte von vier Erinnerungssäulen, eine Granitsäule von Steinmetz Erich Wieser, feierlich enthüllt und von Pfarrer Gottfried Grengel gesegnet.

„Eine wundervolle
Gemeinde“

„Zu der Marktgemeinde Bad Endorf gehören Hemhof, Mauerkirchen und Hirnsberg, die vier Ortsteile wurden in der Gebietsreform zusammengeführt“, erklärte Bürgermeister Alois Loferer während des Festaktes. „Wir möchten die Verbundenheit, aber auch ein bisschen die Selbstständigkeit der einzelnen Ortsteile mit diesen Säulen betonen. Die Ortsteile, ja die ganze Gemeinde soll mit diesen Säulen nicht nur auf die Vergangenheit zurückblicken, sondern immer wieder nach vorne schauen“, betonte der Bürgermeister weiter.

Einer der Höhepunkte der Festveranstaltungen „1100 Jahre Bad Endorf“ war anschließend der Festabend im Endorfer Volkstheater. Als Gäste konnte Loferer neben zahlreichen Repräsentanten aus Kirche, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft auch den Bezirkstagspräsidenten Thomas Schwarzenberger, die Bürgermeister der Partnergemeinden Karl-Josef Schubert aus Vomp und Misha Popelych aus Volovec in der Ukraine sowie Landrat Otto Lederer begrüßen.

Der Bürgermeister zeigte sich erfreut über den vollen Festsaal: „Wichtig ist mir, das wir den Geist dieser Veranstaltung mit nach draußen nehmen und uns immer wieder darauf besinnen in welchem Paradies wir hier wohnen, was für eine wundervolle Gemeinde wir haben, in welchem tollen Landkreis wir uns befinden und vor allem, dass wir in Frieden und Ruhe leben dürfen.“

Auch kulturell war einiges geboten am Festabend. Den musikalischen Rahmen gestalteten die „Gloane Musi“ der Musikkapelle Bad Endorf, der Endorfer Kinderchor der Grundschule, der Immlinger Kinder-Festivalchor, die Nachwuchsmusiker Johanna Trifellner (Hackbrett) und Jakob Kastner (Steirische Harmonika), die Jodler-Geschwister Siferlinger mit Dreigesang und Jodler und die Opernsängerin Valentyna Khmil aus der Partnergemeinde Volovec mit ukrainischen Volksliedern.

Das Mittelmeer Orchestra spielte zudem Klänge aus den verschiedensten Kulturen, aus Griechenland, der Türkei oder Mazedonien. Die Hemhofer Laienbühne zeigte darüber hinaus einen historisch, humorvollen Rückblick der Ortsgeschichte und das Theater der GTEV D’Bachecker Hirnsberg-Pietzing führte eine Kurzform des Brandner Kasper – in einer besonderen Form für Bad Endorf – auf.

In einer kleinen Interviewrunde hob Landrat Lederer den Gesundheits- und Tourismussektor von Bad Endorf hervor. Er fügte hinzu: „Die Gewerbetreibenden und auch die vielen Vereine machen Bad Endorf zu etwas Besonderem.“

Der Bürgermeister aus Volovec nutze die Gelegenheit, um sich zu bedanken: „Unsere Freundschaft hat eine dreißigjährige Geschichte. Ein Spruch in der Ukraine sagt: Ein Freund zeigt sich in der Not. Die Partnerschaft mit Bad Endorf bedeutet für unsere Gemeinde und für die Ukraine sehr viel. Dank der Partnerschaft konnten wir mit Beginn des Krieges Hilfe gezielt dahin schicken, wo sie gebraucht wurde. Das war alles möglich durch die Unterstützung aus Bad Endorf.“

Oberbayerns Bezirkstagspräsident Thomas Schwarzenberger gratulierte der Marktgemeinde Bad Endorf zum 1100-jährigen Jubiläum. „Bad Endorf kann auf eine lange und reiche Geschichte zurückblicken. Aufgrund der Lage an der berühmten Salzstraße nahm die Gemeinde einen erfreulichen Aufschwung.“

Bedeutung als
Gesundheitszentrum

Richtig Fahrt aufgenommen habe die Gemeinde dann mit der Anbindung an die Eisenbahn 1860, erklärte Schwarzenberger weiter. „Dies war ein Meilenstein in der Entwicklung. Vor rund 60 Jahren stieß man dann unerwartet auf einer der stärksten Jod-Thermalquellen in ganz Europa.“ Die habe Bad Endorf grundlegend verändert. Die Geschichte zeige, dass Endorf es immer wieder verstanden habe, sich neu zu erfinden. 1976 wurde Endorf zum Heilbad ernannt und trug damit offiziell den Namen Bad Endorf. Diese Ernennung sei nicht nur eine Anerkennung der einzigartigen Quellen gewesen, so Schwarzenberger, sondern sie habe dem Ort eine ganz neue Bedeutung als überregionales Gesundheits- und Erholungszentrum gegeben.

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