Nußdorf – Seit 40 Jahren sind sie die stillen Helden des Alltags, die mit kleinen Gesten Großes bewirken: Nachbarn, die mit Herz und Hingabe ehrenamtlich zur Stelle sind, um das Leben derer zu erleichtern, die auf Unterstützung angewiesen sind. Dank ihrer selbstlosen Hilfe können viele Menschen weiterhin in ihrem vertrauten Zuhause bleiben und den Alltag meistern.
Kürzlich fand im Pfarrheim Nußdorf eine festliche Jubiläumsfeier statt. Der Verein nutzte die Gelegenheit, um das besondere Ereignis in angemessenem Rahmen zu würdigen. Der Pfarrsaal war bis auf den letzten Platz besetzt, was die große Resonanz und Wertschätzung für den Verein unterstreicht.
Bereits nach einem Jahr 20 Helfer
Bereits ein Jahr nach der Gründung konnte die Nachbarschaftshilfe Nußdorf damit beginnen, eine Erfolgsgeschichte zu schreiben, wie Vorsitzende Elisabeth Dandlberger in ihrer Festrede berichtete. Denn schon 1985 hatte sich die Nachbarschaftshilfe als unverzichtbarer Bestandteil der Gemeinde etabliert. Mit rund 20 engagierten Ehrenamtlichen hatten die fleißigen Helfer in kürzester Zeit das Leben zahlreicher Menschen positiv verändert.
Die Unterstützung reichte seinerzeit von alltäglichen Gefälligkeiten bis hin zur Übergangspflege und Nachbetreuung nach Klinikaufenthalten. Besonders bemerkenswert war damals bereits die breite Beteiligung der Dorfgemeinschaft, die der Verein aktivieren konnte: Frauen backten Kuchen für gesellige Treffen, Trachtenfrauen und Musikgruppen sorgten für Unterhaltung, und auch Bergwacht, Feuerwehr sowie das Christliche Sozialwerk trugen ihren Teil bei. Heute, 40 Jahre später, ist die Organisation aus der Gemeinde nicht mehr wegzudenken und weiterhin mit Herz und Hingabe für andere im Einsatz.
Im Laufe der Jahre hat sich das Aufgabenspektrum an den Bedürfnissen und Nöten der Menschen orientiert und wurde stetig erweitert. Heute ist die Nachbarschaftshilfe Nußdorf nach wie vor ein Beispiel für ehrenamtliches Engagement und Gemeinschaftssinn. Ihre Aufgaben sind so vielfältig wie die Menschen, denen sie hilft.
Eine der wichtigsten Tätigkeiten ist nach wie vor die Betreuung von Erkrankten nach ihrer Entlassung aus dem Krankenhaus. Viele von ihnen bedürfen noch Unterstützung, die durch sonst niemanden geleistet werden. Hierzu gehören insbesondere Sprech- und Bewegungsübungen, die den Genesungsprozess unterstützen. Besonders in der Weihnachts- und Osterzeit zeigt sich die Herzlichkeit der Helfer. Kleine Geschenke und Aufmerksamkeiten werden an kranke und ältere Menschen verteilt, die ihre Wohnung kaum oder nicht mehr verlassen können. Diese Gesten bringen nicht nur Freude, sondern auch das Gefühl, nicht vergessen zu sein. Die Finanzierung dieser Aktivitäten erfolgt durch Spenden und unter anderem durch den jährlichen Adventsbasar.
Ein weiterer Höhepunkt sind die geselligen Zusammenkünfte. Diese Veranstaltungen stärken das Gemeinschaftsgefühl und bieten eine willkommene Abwechslung im Alltag. Dank großzügiger Spenden konnte die Nachbarschaftshilfe sogar ein eigenes Dienstauto anschaffen. Dieses Fahrzeug wird für die Fahrten der Helfer genutzt und ist ein unverzichtbares Hilfsmittel im täglichen Einsatz.
Bürgermeisterin Susanne Grandauer überbrachte die Glückwünsche der Gemeinde und betonte dabei, dass die Arbeit der Nachbarschaftshilfe eng mit dem Gemeindeleben verknüpft ist. Sie hob hervor, dass die Gemeinde stets bereit war und auch in Zukunft sein wird, die vielfältigen Aktivitäten der Nachbarschaftshilfe zu unterstützen, da diese Förderung gut investierte Mittel darstelle. Grandauer würdigte das große Engagement und den wertvollen Beitrag der Nachbarschaftshilfe für den sozialen Zusammenhalt in Nußdorf. Pfarrer Christoph Rudolph gratulierte ebenfalls und sicherte christlichen Beistand, wie die Krankenkommunion, zu.
Drei neue Ehrenmitglieder
Drei Mitglieder des Vereins wurden zu Ehrenmitgliedern ernannt: Christa Kaplan, Gründungsmitglied und Seniorenbeauftragte der Gemeinde von 2008 bis 2022; Greti Antretter, ebenfalls Gründungsmitglied, Kassenprüferin von 1994 bis 2000 und Zweite Vorsitzende von 2006 bis 2023; sowie Luise Birkmann, die von 1993 bis 2015 als Kassierin für die Nachbarschaftshilfe tätig war. Thomas Waldvogel, Beauftragter für die Belange älterer Menschen im Landratsamt Rosenheim, nahm die Ehrungen vor und sprach über den Wandel der Nachbarschaftshilfe in den vergangenen 40 Jahren. Die musikalische Gestaltung lag in den talentierten Händen der Geschwister Christoph, Julia und Elisabeth Sinhart.