„Lieblingslösung“ fürs Frasdorfer Bad

von Redaktion

Gemeinde will Badestelle unbedingt erhalten – Springender Punkt sind die Kosten

Frasdorf – Die Badesaison ist beendet. Bis zum Beginn der nächsten bleiben sieben Monate Zeit, um die Zukunft des Frasdorfer Freibades zu besiegeln. „Meine Lieblingslösung wäre es, dass wir unsere Badestelle Kaltenbrunn als Gemeinde weiter selbst betreiben“, sagt Bürgermeister Daniel Mair. Denn ob sich Menschen finden, die einen Verein gründen und die Badestelle dann in Vereinsverantwortung betreuen, ist fraglich.

Studie soll finanzielle Klarheit schaffen

Genauso fraglich ist es aber auch, ob sich die Gemeinde den Unterhalt der Badestelle leisten kann. Doch sie will es, wenn es „irgendwie machbar ist“, wie Mair sagt. Klarheit könnte eine Studie schaffen, die jetzt bei einem Bäderfachmann in Auftrag gegeben werden soll. Die Kosten in Höhe von 6800 Euro für den Experten schockierten manchen Gemeinderat zwar auf den ersten Blick. Auf den zweiten aber war allen klar, dass ein solches Gutachten alternativlos ist. Denn ein Wunsch eint alle: Die Badestelle soll auf jeden Fall erhalten bleiben.

Das Gutachten soll eine Entscheidungsgrundlage sein und „die kostengünstigste Lösung ohne Badeaufsicht“ ermitteln. Gebraucht wird ein mit dem Gesundheitsamt abgestimmtes Konzept mit konkreten Investitionskosten für Technik, Aussagen zu Unterhaltungskosten und möglichem Personaleinsatz. Der Gemeinderat gab die Studie einstimmig in Auftrag. Sobald sie vorliegt, wird klar, ob sich Frasdorf die Badestelle auch weiterhin leisten kann.

Oder ob doch eine Vereinslösung angestrebt werden muss? Dafür hat sich Bürgermeister Mair schon das Angebot eines Anwalts eingeholt. Für die rechtliche Begleitung der Vereinsgründung, Erarbeitung einer Satzung und Risikoanalyse würde eine fünfstellige Summe erforderlich. Möglich wäre eine Vereinslösung nach Informationen des Gesundheitsamtes Rosenheim auf jeden Fall. Auch gebe es in der Region viele Vereinsbäder, die zeigen, dass es funktioniert. „Wir bräuchten nur noch jemanden, der es macht“, so Mair.

Das Frasdorfer Freibad ist nicht nur bei den Bürgern der Gemeinde, sondern auch in der Region sehr beliebt. Es wurde einst als Löschweiher gebaut und dient auch heute noch als Löschwasserreserve. Die Badestelle in Kaltenbrunn ist kein öffentliches Freibad. Es wird kein Eintritt erhoben und es gibt keine Badeaufsicht. Die Gemeinde überwacht die Wasserqualität. Während der Badesaison wird das Wasser alle zwei Wochen beprobt.

Gemeinde
muss investieren

In einem Sicherheitskonzept hat die Gemeinde geregelt, wie sie ihrer Verkehrssicherungspflicht nachkommt. Dazu gehören unter anderem Zustiege zum Schwimmbecken, eine Umzäunung und ein Zugang, der es Kindern unmöglich macht, den Badebereich allein zu betreten.

Die Badestelle wird vom Bauhof der Gemeinde betreut. Derzeit kostet ihre jährliche Unterhaltung etwa 19000 Euro. Will die Gemeinde die Badestelle auch künftig weiterhin in Eigenregie erhalten, muss sie in eine Wasseraufbereitungsanlage investieren.

Wo die finanzielle Schmerzgrenze liegt, hat der Gemeinderat noch nicht besprochen. Und wie in allen Gemeinden ist auch die Haushaltslage in Frasdorf angespannt.

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