Tragischer Unfall in Niederaudorf

von Redaktion

Senioren-Paar (88) in regnerischer Nacht angefahren – beide tot

Oberaudorf – Eigentlich kam die Hilfe für das ältere Paar schnell, wie Anwohnerin Reinhild Gruber bestätigte. Sie erlebte den Unfall als eine der Ersten vor Ort mit. „Ich war nur wenige Minuten später dort, bis schon die Feuerwehr und Rettungskräfte kamen“, sagt die Niederaudorferin. Sie wohnt sehr nah an der Rosenheimer Straße und bekam daher sofort mit, als dort eine 46-jährige Fiat-Fahrerin aus dem südlichen Landkreis Rosenheim die beiden Senioren übersah und nicht mehr rechtzeitig zum Stehen kam. Gegen 20 Uhr wollten die beiden 88-Jährigen auf Höhe der Tankstelle und des Gasthofs Keindl zu Fuß die Straße überqueren und wurden dabei von dem Wagen frontal getroffen. 

„Beide waren
bewusstlos“

Für Gruber und die anderen Ersthelfer blieb allerdings nicht viel mehr übrig, als lediglich den Notruf zu wählen. „Die beiden waren bewusstlos, da konnten wir nur noch wenig tun“, sagt Gruber. Mit Decken versuchten sie, die beiden zu wärmen und in eine möglichst stabile Lage zu bringen. Auch die Feuerwehr erkannte direkt beim Eintreffen, dass der Aufprall heftig gewesen sein musste. „Der Zustand war von Anfang an kritisch“, sagt Johann Bichler, Kommandant der Feuerwehr Niederaudorf. Auch er war als einer der ersten Helfer vor Ort und sicherte die Unfallstelle, bevor wenige Minuten später der Krankenwagen eintraf. 

Doch sowohl dem 88-Jährigen als auch seiner gleichaltrigen Partnerin konnte nicht mehr geholfen werden. „Beide erlagen wenig später im Krankenhaus ihren schweren Verletzungen“, heißt es vonseiten der Polizeiinspektion Brannenburg. Die Fiat-Fahrerin blieb unverletzt. Am Auto entstand laut Polizei ein Schaden von rund 6000 Euro. 

Wie genau es zu dem Unfall kam, wird nun von der Polizei ermittelt. „Dafür wurde auch ein Gutachter bestellt“, sagt ein Sprecher der Brannenburger Polizei.

Währenddessen kümmerten sich Bichler und seine Kollegen darum, den Verkehr an der Rosenheimer Straße zu regeln. „Wir haben die Straße knapp drei Stunden komplett gesperrt und den Verkehr umgeleitet. Das verlief ohne Probleme“, sagt der Feuerwehrkommandant.

Sowohl er als auch Ersthelferin Gruber meinen zudem, dass die Witterungsbedingungen an dem Abend sehr schlecht waren. „Es hat richtig geschüttet und die Straßen waren komplett nass“, sagt die Niederaudorferin. Dementsprechend erscheint es wahrscheinlich, dass die 46-jährige Fahrerin auf ihrem Weg nach Flintsbach die beiden Fußgänger im Dunkeln und aufgrund der verregneten Frontscheibe zu spät sah und durch die Nässe nicht mehr rechtzeitig zum Stehen kam. 

Ganz unumstritten ist der Bereich an der Rosenheimer Straße im Ort allerdings nicht. Schon im März wurde im Gemeinderat darüber diskutiert, ob es sinnvoll wäre, dort einen Blitzer aufzustellen, um Geschwindigkeitsüberschreitungen vorzubeugen. Ob aber die Fahrerin in diesem Fall überhaupt zu schnell unterwegs war, ist laut Polizei noch Teil der Ermittlungen. 

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