Bad Endorf – Mit Baum-Aktionswochen will die Ortsgruppe Bad Endorf des Bund Naturschutz auf die große Bedeutung von Stadtbäumen aufmerksam machen. In der Eröffnungsveranstaltung führte Matthias Ruh, Vorsitzender der Ortsgruppe Bad Endorf/Eggstätt des Bund Naturschutz, durch das Programm des Themenabends, der aufzeigte, „dass der Baum mehr ist als nur Sauerstoff-Lieferant oder CO2-Fixierer.
Bürgermeister Alois Loferer setzte sich in seinem Grußwort dafür ein, anlässlich der 1100-Jahr-Feier der Marktgemeinde Bad Endorf einen Jubiläumsbaum zu pflanzen. „Wir haben nach dem Sturmereignis im vergangenen Jahr eine ganze Menge an Bäumen, nicht nur die, die im Ortsbild fehlen, die wir pflanzen sollten.“ Diplom-Biologin Christine Wildgruber zeigte in ihrem Vortrag „Mykorrhiza: Die unsichtbaren Helfer im Boden“ auf, wie wichtig die symbiotische Lebensgemeinschaft zwischen Baum und Pilz ist. „Mykorrhizapilze leben im Feinwurzelsystem von Pflanzen und helfen bei der Aufnahme von Nährstoffen wie Phosphat, Nitrat, Kalium, Magnesium und Wasser“, erklärte die Biologin. „Im Gegenzug erhalten sie Zucker von den Pflanzen. Mykorrhizapilze sind durch Stickstoffeintrag und Versauerung der Böden gefährdet. Ohne sie sind Waldbäume bei der Abwehr von pathogenen Erregern im Wurzelbereich chancenlos.“
Andreas Neimcke entführte das Publikum mit seinem Vortrag „Der Wald im Märchen“ in die Mythologie und Sagenwelt. „Der Wald spielt in den deutschen Volksmärchen eine wichtige Rolle, wie zum Beispiel bei Hänsel und Gretel, Rotkäppchen, Schneewittchen und den Bremer Stadtmusikanten. Der Wald ist in den Märchen dunkel und gefährlich, Wohnort von Dämonen, Hexen, Räubern und wilden Tieren“, so Andreas Neimcke. „Gleichzeitig war der Wald seit Menschengedenken ein Ort der Ruhe und der Kraft. In den Märchen auch ein Ort, wo zauberhafte Dinge geschehen, die außerhalb des Erklärbaren liegen. „Aber der Wald ist ein Ort der Heilung. Seine Luft ist rein, seine Energie heilsam.“
Weitere Veranstaltungen im Rahmen der Baum-Aktionswochen sind heute, Samstag, und Sonntag, 20. Oktober, jeweils um 17 Uhr die Filmvorführung „Das geheime Leben der Bäume“. Die Abschlussveranstaltung im Haus des Gastes ist am Sonntag, 27. Oktober, ab 14 Uhr. Die Salonmusik Bernhard Edlmann (Geige) und Erwin Rupprecht (Akkordeon) werden den Besuch der Ausstellung begleiten. In den Pausen gibt es Gelegenheit, mit den Künstlern zu plaudern. Die Ausstellung endet um 16.30 Uhr mit einem Vortrag von Ulrich Guggenberger: Was Bäume über Menschen erzählen – Mysterium Wald im Anthropozän. Rosemarie Ammelburger