Kiefersfelden – Wer mit dem Auto von der Grenze in Richtung Kiefersfelden fährt, der hat bis zum Ortseingang eine rund 700 Meter lange Gerade vor sich, was etwa der Zielgeraden des Nürburgrings entspricht. Entsprechend fahren manche Autofahrer.
Am Ortseingang seien schon Geschwindigkeiten von bis zu 120 Stundenkilometern gemessen worden, „und das nicht mitten in der Nacht, sondern um 21 Uhr abends“, wie Bürgermeister Hajo Gruber in der jüngsten Sitzung des Kiefersfeldener Gemeinderats berichtete. Die Straße sei „momentan ein Unglück für unser Dorf“, so der Bürgermeister weiter, „das muss man ehrlich sagen“. Jetzt soll „diese Einflugschneise“, wie Gruber die Straße auch bezeichnete, entschärft werden. Ziel ist vor allem die Verbesserung der Sicherheit von Fußgängern und Radfahrern. Auch das Aussehen des Bereichs um die König-Otto-Kapelle soll aufgewertet werden.
Der aktuelle Stand der Planung sieht vor, dass von der Grenze bis zur Grenzstation die Fahrbahndecke erneuert wird. An der Grenzstation wird die Straße durch eine gepflasterte Insel in zwei Richtungsfahrbahnen mit einer Breite von jeweils 3,75 Metern getrennt. Die Insel ist so breit, dass dort auch ein Schutzhäuschen für die Grenzbeamten aufgestellt werden kann.
Im Bereich der König-Otto-Kapelle werden Parkbuchten gebaut, die so groß sind, dass dort auch ein Bus parken kann. Die jetzt im spitzen Winkel einmündende König-Otto-Straße erhält etwas weiter nördlich einen neuen Anschluss, der im rechten Winkel auf die Kufsteiner Straße trifft. Im weiteren Verlauf nach Norden werden Querungsinseln für Fußgänger und Radfahrer eingebaut, die durch die dafür notwendige Verlegung der Fahrbahnen eine Reduzierung der Geschwindigkeit bewirken.
Zudem werden Begleitwege für Radfahrer und Fußgänger angelegt, die durch einen Grünstreifen von der 6,5 Meter breiten Straße getrennt sind. In Kreuzungsbereichen werden die Radwege farblich markiert. Die Straßenanbindung nach Westen gegenüber dem Sportplatz wird durch einen Fahrbahn-Trenner im Einmündungsbereich sicherer gestaltet. Der geplante Ausbau endet an der Bahnhofstraße. Hier ist an der Ostseite eine bessere Verkehrsführung am Beginn der Innstraße vorgesehen. Aus dem Gemeinderat wurde angeregt, trotz dieser Verbesserungen die vorhandene Ampel zu erhalten. Diese sei zur Sicherheit der Schulkinder erforderlich.
Zuständig für den Straßenumbau ist das Staatliche Bauamt, das die Wünsche der Gemeinde berücksichtigt. Wann die Bauarbeiten starten, ist noch unklar. Fest steht laut Gruber, dass sich die Gemeinde an den Kosten beteiligen muss. Während des Baus der Begleitwege wird die Straße einseitig gesperrt und der Verkehr durch eine Ampel geleitet. Beim Bau der Fahrbahn wird die Straße vollständig gesperrt, was großräumige Umleitungen erfordert.