Stephanskirchen – Die Gerüchteküche brodelt: Eine prächtige Villa soll an der Haidenholzstraße entstehen. Nein, nein, ein großzügiges Doppelhaus. Quatsch, da kommt eine Wohnanlage mit 36 Wohnungen hin.
Keiner weiß etwas, aber halb Stephanskirchen redet drüber. Redet über das gerodete Wäldchen an der Haidenholzstraße zwischen Fasanenweg und Egerlandstraße, zwischen Kampfsportschule und Pizzeria. Von dem Wäldchen blieb nur ein schmaler Baumstreifen zum Nachbargrundstück.
Jacqueline Aßbichler ist beruflich eine Frau der Fakten und Beweise. Mit der Gerüchteküche hat sie es nicht. Ihrer Familie gehört das Grundstück an der Haidenholzstraße. „Ja, es ist abgeholzt worden“, sagt Jacqueline Aßbichler sachlich. Nahezu alle Bäume wurden gefällt. Unüblich, aber wohl nötig: „Ein Teil der Bäume war hohl. Der andere hatte Käferbefall.“
Aber wo die Bäume doch ohnehin schon mal weg sind? Da könnte doch wirklich gebaut werden… Jacqueline Aßbichler, zu der die Gerüchte natürlich auch durchgedrungen sind, schmunzelt. „Nein, da wird nicht gebaut. Da wird neu gepflanzt.“ In Zusammenarbeit mit den Experten der Waldbesitzervereinigung (WBV) wird das Waldstück verjüngt und umgebaut.
Die nicht ganz ernst gemeinte Nachfrage „Also doch nicht spontan 36 Wohnungen?“, quittiert Richterin Jacqueline Aßbichler mit schallendem Lachen. „Das wäre ja der Super-Schwarzbau! Nein, wirklich nicht.“
Kuriosität am Rande: Jacqueline Aßbichler spricht von dem „Grundstück in Waldering“. Wer die Haidenholzstraße via Google Maps von oben betrachten will, wird informiert, dass diese in Reikering ist. Das Portal „onlinestreet“ ordnet sie Kragling zu. „Das Örtliche“ der Telekom tut sie nach Haidholzen. Zwei von vier sind richtig: Die Haidenholzstraße beginnt in Kragling, der Großteil allerdings gehört zu Haidholzen. Das Wäldchen liegt genau auf der Grenze.