Silozug kippt um: Spektakuläre Bergung mit „großem Staubsauger“ bei Prutting

von Redaktion

Prutting – So ein Schlamassel sehen auch erfahrene Einsatzkräfte nicht häufig: Ein Silozug war am späten Mittwochabend, 23. Oktober, bei Prutting von der Fahrbahn abgekommen und auf die Seite gekippt. Die St2360 musste zeitweise voll gesperrt werden. Wie die Polizei Rosenheim mitteilte, war die Straße am Vormittag wieder einspurig befahrbar. Allerdings musste sie am Nachmittag für die aufwendige Bergung durch ein Abschleppunternehmen erneut voll gesperrt werden.

Bei dem umgestürzten Lkw handelte es sich um einen Silozug. In einer ersten Mitteilung erklärte die Rosenheimer Polizei, dass der 28-jährige Fahrer gegen 22.45 Uhr mit seinem Sattelzug auf der Staatsstraße von Prutting aus in Richtung Söchtenau unterwegs war. Der Fahrer aus dem südlichen Landkreis Rosenheim kam auf Höhe des Pruttinger Gewerbegebietes nach rechts ins Bankett und verlor dabei die Kontrolle über sein Fahrzeug, sodass der Sattelzug auf die Beifahrerseite fiel und neben der Straße zum Liegen kam. Der 28-Jährige wurde bei dem Unfall leicht verletzt, konnte sich aber nach Angaben der Polizei aus dem Führerhaus befreien. Er wurde anschließend in ein nahes Krankenhaus gebracht. Durch den Unfall wurde die Straße so stark verschmutzt, dass die Feuerwehr Prutting zur Reinigung ausrücken musste. Die Staatsstraße war deshalb für drei Stunden voll gesperrt, eine Umleitung wurde eingerichtet. Am Vormittag wurde die Fahrbahn für den einseitigen Verkehr freigegeben. Währenddessen liefen weitere Arbeiten. Der Inhalt des umgekippten Silozugs musste abgepumpt werden. Wie Kreisbrandinspektor Franz Hochhäuser auf OVB-Anfrage mitteilte, rückten auch Gemeindemitarbeiter aus. „Das Erdreich, das sich am Fahrzeug angesammelt hat, musste abgewaschen werden“, so Hochhäuser. Nur so könne man verhindern, dass der Schmutz nach der Bergung wieder auf der Straße landet. Die Polizei Rosenheim erklärte, dass am Nachmittag eine Vollsperrung eingerichtet werden musste. Für die Bergung des Sattelzugs war die Firma Waldschütz zuständig. „So etwas passiert nicht jeden Tag, aber immer mal wieder“, erklärt Christian Waldschütz am Telefon, während er auf dem Weg zur Unfallstelle ist. Die Bergung erfolgte aus mehreren Gründen erst etliche Stunden nach dem Unfall, wie der Chef des Abschleppdienstes erklärt. Einerseits ist es tagsüber schlichtweg einfacher, andererseits musste das mit Zement gefüllte Silo erst noch ausgepumpt werden. Dafür musste ein Spezialfahrzeug anrücken. „Das hat funktioniert wie ein großer Staubsauger“, so der Chef des Abschleppunternehmens. Bevor das Fahrzeug Richtung Werkstatt gezogen werden kann, muss es mit einem Kran wieder auf die Straße gehievt werden.

„Fahren kann der wahrscheinlich nicht mehr“, vermutet Waldschütz vor der Bergung, deren Dauer er auf zwei bis drei Stunden schätzt. „Vielleicht ist er noch rollfähig, dann können wir ihn so abschleppen.“ Der Profi wirkt recht entspannt am Telefon. „Für uns ist das ein ganz normaler Einsatz“, sagt Waldschütz. „Für Außenstehende natürlich spektakulär.“

Patricia Huber

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