2000 Besucher beim Leonhardiritt

von Redaktion

140 festlich geschmückte Pferde, prachtvolle Gespanne und fesche Trachtler

Stephanskirchen – Pferdeliebhaber zog es am gestrigen Sonntag wieder nach Leonhardspfunzen. Bei schönstem Herbstwetter fand dort der traditionelle Leonhardiritt statt. Mit dabei rund 140 festlich geschmückte Pferde, zwei Esel, viele prachtvolle Gespanne und Motivwagen sowie jede Menge herausgeputzte Trachtler.

Der Leonhardiritt in Leonhardspfunzen hat eine sehr lange Tradition. Erste Aufzeichnungen über diese Veranstaltungen finden sich bereits in alten Schriften aus dem Jahr 1436. Im Jahr 1976 wurde der Leonhardiverein Leonhardspfunzen gegründet, um diese alte Tradition wiederzubeleben.

Der Aufwand dafür ist groß. Die Vorbereitungen beginnen schon viele Monate vor der eigentlichen Veranstaltung, getragen von vielen ehrenamtlichen Helfern. In diesem Jahr wurde der traditionsreiche Ritt von Kaiserwetter gekrönt. Dementsprechend groß war die Resonanz. Rund 2000 Besucher wurden gezählt.

Vor der Segnung der Pferde gab es einen Gottesdienst auf freiem Feld mit Blick auf die Kirche Leonhardspfunzen, die an diesem Tag Patrozinium feiert.

Pfarrer Guido Seidenberger ging in seiner Predigt auf die Geschichte des heiligen Leonhard ein, der Patron von Bauern, Tieren und Gefangenen ist. Dargestellt wird er meist in Ketten gefesselt. Der Geistliche sieht darin auch ein Sinnbild für die inneren Fesseln von Menschen, wie Ängste oder das Gefühl, in einem Hamsterrad festzusitzen. „In solchen Situationen kann es hilfreich sein, einen Schritt zurückzugehen“, so Seidenberger. Er nutzte seine Predigt aber auch, um Dank zu sagen für das Engagement der Landwirte in der Region. Außerdem warb er darum, den Tieren stets liebevoll und wertschätzend zu begegnen: „Das ist ein Geben und Nehmen.“

Wertschätzung und Liebe zu den Tieren zeigte sich beim Leonhardiritt allein daran, wie fein gestriegelt und herausgeputzt die Pferde für diese Brauchtumsfeier waren. Mähnen und Schweife wurden kunstvoll geflochten und mit Blumen verziert. So manches Pferd schien zu fühlen, dass es besonders schön anzusehen war und präsentierte sich stolz beim dreimaligen Umritt. Unter den Besuchern waren wieder zahlreiche Ehrengäste. Für die musikalische Umrahmung sorgte die Stephanskirchener Blaskapelle. Ein gemütliches kulinarisches Beisammensein rundete den Tag ab.

Artikel 7 von 11