Neuer Tunnel für Fußgänger und Radler

von Redaktion

Pläne für Eisenbahnüberführung am Weiher in Großkarolinenfeld vorgestellt

Großkarolinenfeld – Der Bahntunnel zwischen Max-Josef-Straße und Karolinenplatz ist gefährlich: besonders für Fußgänger und Radler, aber auch für Autofahrer. Eine „dritte Röhre“ durch den Bahndamm könnte die Situation verbessern: Jetzt wurden die Pläne für eine neue „Eisenbahnüberführung Am Weiher“ im Gemeinderat vorgestellt.

Bahnsperrung im
Jahr 2027 nutzen

Bürgermeister Bernd Fessler hatte dazu das Ingenieurbüro Bulicek+Ingenieure GmbH aus Passau und die DB InfraGO AG eingeladen. Sie berichteten über den aktuellen Planungsstand. „Wir haben es hier mit einem Projekt zu tun, das schon lange Zeit immer wieder thematisiert wurde“, erinnerte der Bürgermeister. Ziel ist eine bessere Verbindung zwischen Süd- und Nordteil von Großkarolinenfeld und damit vor allem ein sicherer Schulweg.

Mit der geplanten Bahnstreckensanierung zwischen München und Salzburg und der dafür erforderlichen Streckensperrung biete sich voraussichtlich Ende 2027 oder 2028 eine gute Gelegenheit zum Bau, erläuterte Paula Kaplan von der DB InfraGO AG. „Diese Pause wollen wir nutzen“, betonte Fessler. Auch Friedrich Brummer vom Ingenieurbüro Bulicek beschrieb die Generalsanierung des Hochleistungsnetzes München-Rosenheim als einmalige Chance. „Wenn wir die dritte Röhre nicht zu diesem Zeitpunkt schaffen, wird eine Realisierung in der Folge sehr schwierig“, betonte er. Allerdings bedeute die Streckensperrung für den Personen- und Güterverkehr nicht, dass überhaupt keine Züge mehr fahren und man locker bauen könne. Die Bauarbeiten werden von Logistikzügen begleitet.

Das Projektziel ist nach Brummer und Projektingenieur Fabian Schmaller eine Inbetriebnahme des Fußgänger- und Radlertunnels im Jahre 2028. Diese dritte Röhre soll eine Breite von 3,50 Metern, eine Höhe von 2,80 Metern und eine Länge von 12,70 Metern haben. Inwieweit der Seeton das Projekt beeinflusst, können die Planer noch nicht einschätzen, aber: „Wir müssen damit umgehen“, betonte Schmaller.

Die Baukosten bezifferte das Ingenieurbüro nach heutigem Stand auf zwei bis 3,5 Millionen Euro. Diese große Spanne ist in der Bauweise begründet. Noch ist nicht klar, ob eine Fertigteillösung (zwei Millionen Euro) möglich oder ein Bau unter Hilfsbrücken, also unter „rollendem Rad“ (3,5 Millionen Euro) erforderlich ist. „Die Kosten sind abhängig davon, ob wir Hilfsbrücken brauchen“, so der Ingenieur. Der nächste Schritt ist die Entwurfsplanung. „Parallel dazu werden wir die Fördermöglichkeiten abklären“, so der Bürgermeister. Denn da die dritte Röhre auf Wunsch der Gemeinde gebaut wird, muss diese auch die Kosten tragen. Fessler bezeichnete die Fertigstellung im Jahr 2028 als ambitioniertes Ziel, denn: „Wenn in dieser Zeit überall an der Strecke gebaut wird, muss man sehen, ob die Baubranche die notwendige Manpower dann überhaupt erbringen kann.“

Fördermittelzusage
ist entscheidend

Mit 12:3 Stimmen traf der Gemeinderat dann folgenden Beschluss: Der aktuellen Planung des Ingenieurbüros Bulicek zur Errichtung einer neuen Eisenbahnüberführung am Weiher für Fußgänger und Radfahrer wird zugestimmt. Die Planungen sollen mit dem Ziel weitergeführt werden, die Eisenbahnüberführung im Zuge der Generalsanierung 2028 herzustellen. Die Verwaltung wird beauftragt, mit der Regierung von Oberbayern die Förderfähigkeit des Projektes über verschiedene Förderprogramme abzuklären. Da eine Errichtung des Bauwerkes ohne Förderung nicht denkbar ist, müsste die Planung gegebenenfalls an die jeweiligen Vorgaben der Förderstelle angepasst werden.

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