„Jahrhundertprojekt“ geht voran

von Redaktion

Durchstich unter A8 Thema im Rohrdorfer Gemeinderat

Rohrdorf – Zuerst die gute Nachricht: Es geht voran mit dem Rohrdorfer „Jahrhundertprojekt“, dem Durchstich unter der A8 für eine neue Fußgänger- und Radfahrerunterführung. Allerdings nicht ganz so schnell und problemlos, wie sich das Gemeinderat und Verwaltung ursprünglich vorgestellt hatten.

Erst Beschluss,
dann Förderantrag

Man war nämlich bislang davon ausgegangen, dass mit dem positiven Bescheid des Fernstraßen-Bundesamtes, der Mitte Oktober in der Gemeinde eingegangen war, auch die letzte bürokratische Hürde genommen sei. Der nächste Schritt, so dachte man, wäre die Stellung des Förderantrags und daraufhin die offizielle Auskunft der Regierung von Oberbayern, mit welchem Prozentsatz das Projekt gefördert würde. Damit wären, so der Plan, die definitiven Kosten für die Gemeinde festgestanden, der Gemeinderat hätte auf dieser Faktenlage noch einmal beraten und dann hätte, bei positivem Beschluss, mit der Ausschreibung begonnen werden können.

Als sich Verwaltungsleiter Christian Schoenleber aber darum bemühte, die bisher erhaltenen positiven Bescheide aller beteiligten Stellen und Ämter beim Freistaat einzureichen, wieherte dort unvermutet der Amtsschimmel. Für eine Förderungszusage, so hieß es jetzt überraschend, müsse zunächst ein Gemeinderatsbeschluss vorliegen, in dem die Durchführung des Bauvorhabens bereits festgelegt worden sei. Für nicht wenige Gemeinderäte kam das in gewissem Sinn der Aufforderung gleich, die Katze im Sack zu kaufen. Denn zwar sind die Kosten für das Vorhaben vom planenden Ingenieurbüro sehr vorsichtig und unter Einbeziehung aller denkbaren Eventualitäten kalkuliert worden.

Das konnte Verwaltungschef Christian Schoenleber den Gemeinderäten noch einmal mitteilen, in der Kostenabschätzung, die er dem Gremium gab. Auch stünde nach mündlicher Auskunft des zuständigen Sachgebietsleiters bei der Regierung von Oberbayern eine Förderungshöhe von 70 Prozent bis maximal 80 Prozent im Raum. Aber: Wirklich definitiv feststehen tut das alles eben noch nicht.

Geht man jedoch von dem jetzt vorliegenden Zahlenwerk aus und nimmt dabei vorsichtshalber eine Förderungshöhe von nur 75 Prozent an, dann bleibt der Gemeinde ein Eigenanteil von rund einer Million Euro. Allerdings muss sie in Vorleistung gehen, hat also zunächst alle Kosten zu begleichen. Die Auszahlung der Förderungsgelder erfolgt danach und möglicherweise nur in Raten.

Die Haltung des Gemeinderats zu dieser Sachlage lässt sich in der Wortmeldung von Hans Reck (CSU) zusammenfassen: „Am Ende müssen wir es halt doch so machen.“ Denn dass es sich bei dem Nadelöhr der bestehenden Unterführung um einen Missstand handelt, um dessen Beseitigung man seit mehr als 40 Jahren ringt – darüber besteht beim gesamten Gemeinderat kaum Zweifel.

Breite Mehrheit
im Gremium

Der Beschluss, das Bauvorhaben tatsächlich in Angriff zu nehmen, fiel denn auch mit der breiten Mehrheit von fünfzehn zu drei Stimmen. Es müssen nun noch bereits begonnene Abstimmungen mit verschiedenen „Trägern öffentlicher Belange“ zu Ende gebracht werden, etwa mit der Unteren Naturschutzbehörde, dann steht dem Ausschreibungsbeginn nichts mehr im Wege.

Bürgermeister Simon Hausstetter (Bürgerblock) zeigte sich mit dem Beschluss zufrieden, wenngleich er bedauerte, dass der ursprüngliche Zeitplan unter Umständen etwas zu optimistisch war. Dennoch sei mit der Zustimmung des Fernstraßen-Bundesamtes nun ein weiterer wichtiger Meilenstein erreicht, um diese Barriere zwischen Rohrdorf und Thansau nach vier Jahrzehnten endlich überwinden zu können.

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