„Jeder hat Musik in sich“

von Redaktion

Großer Festabend in der Festhalle: Aschauer Männerchor feiert 75. Geburtstag

Aschau – „Mit so vielen Leuten hätte ich nicht gerechnet“, bemerkte Franz Scheck, Vorsitzender des Männerchors Aschau, erfreut. Zahlreiche Ehrengäste waren erschienen, darunter Baron Ludwig Freiherr von Cramer-Klett mit Mutter Peggy und Schwester Carlotta, die drei Bürgermeister von Aschau, Pfarrer Paul Janßen, zahlreiche Vertreter des Gemeinderats und der Vereine sowie viele Bürger und – wie es sich für ein Chorjubiläum gehört – zahlreiche Sänger aus dem Priental und der Schweiz.

Einmarsch als
Elefantenbrigade

Der Männerchor marschierte mit dem umgedichteten Lied der Elefantenbrigade aus dem Dschungelbuch ein: „Wir sind 75 Jahr und das feiern wir…“ Es war schwer zu sagen, wer mehr Spaß hatte: Colonel Hathi alias Chorleiter Rupert Schäffer, der seine Männer anführte, die singenden Männer oder das Publikum – tosender Applaus war ihnen sicher. Schirmherr Baron Ludwig Freiherr von Cramer-Klett, dessen gleichnamiger Großvater vor 75 Jahren einer der Mitinitiatoren des Männerchores war, würdigte das Singen: „Jeder hat Musik in sich.“ Musik sei bedeutsam für die Gemeinschaft. Dass er selbst – wie einst sein Großvater – ein guter Tenor ist, bewies er, als er das Ständchen „Zum Geburtstag viel Glück“ anstimmte, in das der ganze Saal einstimmte.

Erster Bürgermeister Simon Frank lobte ebenfalls das Singen in Gemeinschaft: Es verbinde und schaffe musikalischen Zusammenhalt. Der Männerchor Aschau stehe für Brauchtum und Heimat. Monika Schwingenheuer und Werner Weyerer gingen humorvoll auf 75 Jahre Männerchor ein. Sie erinnerten unter anderem daran, dass der Männerchor einst für den hier urlaubenden Bundespräsidenten Theodor Heuss sang und dass bei den Chorproben „nur gesungen“ werde, was für Heiterkeit im Saal sorgte. Zwischen den kurzen Beiträgen und auch danach gab es viel Gesang. Ob Udo Jürgens, der Jägerchor aus der Oper „Der Freischütz“ oder das Volkslied „Frisch gesungen“ von Friedrich Silcher – genreübergreifend, vielstimmig und stilsicher erklang der Gesang der Aschauer Männer. Die Kampenmusi umrahmte den Festabend mit Ziach, Hackbrett, Zither und Gitarre. Der Kirchenchor und der PiCantus-Chor aus Aschau, die Singgemeinschaft Frasdorf und der Kirchenchor Umrathshausen hatten viel Liedgut dabei. Wer im Saal textsicher war, erlaubte sich, mitzusummen oder gar leise mitzusingen.

Bewegendes
La Montanara

Nicht minder bewegend war das gemeinsame Singen des italienischen Volkslieds „La Montanara“. Hier taten sich der Männerchor Aschau und die Abordnung des Männerchores Rieden-Wallisellen aus der Schweiz zusammen, da ein ehemaliger Mitsänger mittlerweile dort beheimatet ist. Zum Abschluss gab es von allen Sängern gemeinsam das „Gute Freunde“ sowie als Zugabe das „Fein sein, beinander bleib’n“. Bürgermeister Frank hatte zu Beginn gesagt, dass das Singen auch gesellige Auszeit bedeute. Wer beim Festabend dabei war, wird dem voll und ganz zustimmen.

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