Simssee/Greimharting – Im Gemeindehaus Greimharting fand jüngst eine Versammlung von Milchviehbetrieben im Rahmen des Simsseeschutzprojektes statt. Im Mittelpunkt stand die Frage, ob der Silomaisanbau zugunsten von Kleegrasanbau reduziert werden kann, da die Erosion von Maisflächen, verstärkt durch Starkregenereignisse, erheblich zum Phosphoreintrag in den Simssee beiträgt.
Edeltraud Wissinger von Ecozept eröffnete die Veranstaltung mit einer anschaulichen Präsentation zum Projekt. Dr. Hadumar Roch vom Wasserwirtschaftsamt Rosenheim erläuterte die rechtlichen Vorgaben der EU-Wasserrahmenrichtlinie und die daraus resultierenden Qualitätskontrollen, die alle drei Jahre durchgeführt werden. Die letzte Kontrolle bestätigte die weiterhin mäßige ökologische Qualität des Simssees. Ziel bleibt es, die geforderte gute ökologische Qualität bis 2027 zu erreichen. Die Maßnahmen des freiwilligen Simsseeschutzprojektes bewertete er als wichtigen Beitrag zur Zielerreichung.
Dr. Hubert Schuster, Koordinator des Arbeitsbereiches „Wiederkäuer- und Pferdeernährung“ an der Landesanstalt für Landwirtschaft, war Hauptreferent des Vormittags. Er erläuterte die Bedeutung des Phosphors in der Milchviehernährung und die Rolle von Mais. Schuster stellte Alternativen und Ergänzungen zum Mais vor, wie verstärkten Kleegrasanbau, den Einsatz energieliefernder Nebenprodukte und Weidegang. In einer lebhaften Diskussion erörterten die Landwirte die Vor- und Nachteile dieser Alternativen aus betrieblicher Sicht.
Zudem berichteten die Landwirte über erfolgreiche, pfluglose Anbauverfahren von Mais im Frühjahr 2024. Edeltraud Wissinger bedankte sich bei den Anwesenden für die rege Beteiligung und zog das Resümee: „Dr., Hubert Schuster hat ganz unterschiedliche Möglichkeiten vorgestellt, wie ein Milchviehbetrieb erfolgreich Milch erzeugen kann, auch bei reduziertem Maiseinsatz. Diese Informationen können der Grundstock für Diskussionen mit den einzelnen Betrieben sein, um eventuell Änderungen beim Anbau und der Fütterung umzusetzen.“