Breznknödel in der Zeitschleife

von Redaktion

Hemhofer Laienbühne begeistert Publikum mit Schwank von Ralph Wallner

Bad Endorf/Hemhof – Beste Unterhaltung gab es auf der Hemhofer Laienbühne bei der Premiere der Theateraufführung „Breznknödel Deschawü“. Nach zweieinhalb Stunden waren sich die Besucher einig, wieder kurzweilig und amüsant unterhalten worden zu sein.

Seit 1982 führt die Hemhofer Laienbühne jährlich ein Theater auf. Diesmal den bayerischen Schwank „Breznknödel Deschawü“ in drei Akten von Ralph Wallner. Heuer erstmals unter der Regie von Christine Lechner und Florian Trautinger, die die Zuschauer in der kleinen, allerdings etwas beengten, Bühne im Schulhaus Stephanskirchen begrüßten. Lechner dankte den vielen Helfern, auf, neben, hinter und neben der Bühne, ohne die so eine Aufführung nicht möglich wäre.

Schnell ist’s vorbei
mit der Behaglichkeit

Beschaulich und geordnet ist das Leben von Ignaz Igel (Franz Kumpfmüller), verwitweter Heimatroman-Schriftsteller. Doch die Behaglichkeit gerät bald aus den Fugen durch die Heiratspläne seiner forschen Tochter Hanni (Cornelia Haderer) und die Pläne des Dorfes, ihm seine Himmelschlüsselwiese abzukaufen. Über seinen heiß geliebten Breznknödeln sitzend wünscht er sich deshalb nichts sehnlicher, als dass der gestrige Tag noch einmal stattfinden würde.

Doch schon bald kann er keine Breznknödel mehr sehen, die ihm die Magd Emerenz (Heidi Blank) täglich vorsetzt. Denn der mittellose Romanschreiberling muss ein und denselben Tag immer wieder neu erleben. Er hängt offensichtlich in einer verrückten Zeitschleife fest. Täglich erscheinen die gleichen Personen aus dem Dorf, die täglich exakt dieselben Fragen stellen, und immer wieder gibt es Breznknödel, Breznknödel und Breznknödel. Ignaz dreht fast durch, denn jeden Tag muss er erneut Nein sagen: zu den Heiratsplänen seiner zintigen Tochter und zu den Plänen des Dorfes und des Brauereibesitzers Hopfmoser (Konrad Blank), seine Himmelschlüsselwiese zu erstehen. Bildet er es sich das nur ein! Oder ist es wahr? Oder treibt man ihn gekonnt in den Wahnsinn? Steckt seine Familie, sein bester Spezl Fips (Florian Trautinger), der reiche Hopfmoser oder der Dorfstenz Flori (Felix Blank) hinter dem Plan? Sie spielen Ignaz immer wieder denselben Tagesablauf vor, um ihn zum Verkauf der Wiese zu treiben. Schnell droht das Ganze völlig aus dem Ruder zu laufen. Doch plötzlich stehen auch noch zwei Frauen in der Stube, die da gar nicht sein dürften. Die Gschaftlingerin (Mechtild Mitterer) und die Betbichlerin (Christine Lechner) bringen jedenfalls noch jede Menge Unruhe in die Schriftsteller-Bude. Doch wie immer, so gibt es auch hier ein gutes Ende. Der Breznknödel jedenfalls grüßte den ganzen Schwank hindurch.

Spannend, lustig
und unterhaltsam

Die vielen Zeitsprünge wurden durch rasche Lichtwechsel wunderbar in Szene gesetzt. Die Geschichte ist lustig, spannend und unterhaltsam. Zudem wird die bayerische Lebensart und die Bedeutung von Traditionen hervorragend herausgestellt. Das Publikum jedenfalls hatte bei der Premiere seine Freude und belohnte die Schauspieler mit herzhaftem Lachen, Szenenapplaus sowie langanhaltendem Schlussbeifall.

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