Es drohen Nebel oder „Bauernglatteis“

von Redaktion

Tipps der Polizei, wie Radfahrer sicher durch den Herbst kommen

Aschau/Frasdorf – Am vergangenen Sonntagmittag kam es auf dem Radweg zwischen Aschau und Frasdorf zu einem Verkehrsunfall zwischen mehreren Radlern. Wie die Polizei Prien mitteilt, war eine Gruppe, bestehend aus 16 Rennradfahrern aus Tirol, in Richtung Frasdorf unterwegs. Als ein 63-Jähriger und eine 66-Jährige unter ihnen von der Staatsstraße nach rechts auf den Geh- und Radweg wechselten, übersah der Mann eine entgegenkommende 34-jährige Frasdorferin, die dort auf dem Geh- und Radweg mit ihrem Mountainbike in Richtung Aschau unterwegs war. Der Rennradfahrer streifte sie am Arm, wodurch beide stürzten. Die 66-jährige Rennradfahrerin konnte nicht mehr rechtzeitig ausweichen und stürzte ebenfalls.

Radwege für mehr Sicherheit nutzen

Weil erst unklar war, wie schwer sich die Beteiligten verletzt hatten, wurde ein Rettungshubschrauber angefordert, ein Abtransport war aber letztlich nicht nötig. Die drei Radfahrer kamen mit leichten bis mittelschweren Verletzungen mit dem Rettungswagen in umliegende Krankenhäuser.

Es war nicht der erste Unfall in den vergangenen Wochen, bei dem Radfahrer beteiligt waren. So fuhr am Montag, 21. Oktober, ein Baustellenfahrzeug auf der Bundesstraße 306 von Inzell in Richtung Siegsdorf. Ein 26-jähriger Rennradfahrer war zum selben Zeitpunkt in gleicher Richtung unterwegs. Es kam zum Zusammenstoß, der Rennradfahrer stürzte. Und am 17. Oktober fuhr ein Rennradfahrer in Gstadt ein zehnjähriges Mädchen an, das die Straße überqueren wollte. Anschließend entfernte er sich von der Unfallstelle, ohne seine Personalien zu hinterlassen. 

Weil nach wie vor viele Radfahrer unterwegs sind, appelliert die Polizei besonders zu gegenseitiger Rücksicht. Es sei wichtig, dass alle aufeinander schauen, sagt Erster Polizeihauptkommissar Jürgen Thalmeier, Dienststellenleiter der Polizeiinspektion Prien. Das betrifft auch alle Verkehrsteilnehmer. Denn die Unfälle, bei denen Radfahrer beteiligt sind, haben stark zugenommen, wie dies auch die Zahlen in Bayern zeigen.  

Thalmeier betont, dass es wichtig ist, dass Fahrradfahrer die Radwege nutzen: „Denn dann können sie schon mal grundsätzlich sicher sein, dass Gefahren durch andere Verkehrsteilnehmer minimiert werden.” Jetzt im Herbst spielen auch andere Faktoren eine wichtige Rolle, um sicher von A nach B zu kommen. „Sehen und gesehen werden ist das Stichwort”, sagt Thalmeier. „Momentan ist es oft so, man fährt mal in der Sonne, im nächsten Ort aber voll im Nebel.” Daher ist es wichtig, reflektierende, beziehungsweise auffällige Kleidung zu tragen. Für den Eigenschutz sollte auch ein Fahrradhelm getragen werden. Zudem sollten Radfahrer im Herbst besonders auf die Straßenverhältnisse achten. „Wenn Laub auf der Fahrbahn liegt, kann erhöhte Rutschgefahr drohen”, warnt Thalmeier. Außerdem wird durch solche Gegebenheiten der Bremsweg verlängert, fügt ein Sprecher des ADAC Südbayern hinzu.

Eine Gefahr, die sowohl Radfahrer, aber auch Autofahrer betrifft, ist das „Bauernglatteis“, wie es der ADAC auf seiner Homepage nennt. Viele Landwirte sind gerade noch mit der Ernte beschäftigt. Von landwirtschaftlichen Fahrzeugen herabfallende Erd- und Lehmklumpen können in Kombination mit Feuchtigkeit zu einem gefährlichen Schmierfilm führen. Darum sind im Herbst ein ausreichender Sicherheitsabstand und eine angepasste Geschwindigkeit wichtig, heißt es weiter von dem ADAC-Sprecher. Ähnlich wie Autos können Fahrräder auch mit speziellen Reifen ausgestattet werden, die durch ein Lamellenprofil besseren Halt auf nassen oder glatten Straßen bieten.

Sichtbarkeit
ist entscheidend

Vor Antritt der Fahrt ganz wichtig: das Rad auf seine Verkehrssicherheit überprüfen. Dazu gehört auch das Licht, das funktionieren muss und bei Nebel eingeschaltet sein soll. „Was positiv ist, dass viele zusätzlich hinten ein rotes Blinklicht dran haben, anstatt nur einem Rückstrahler. Damit sind sie besser erkennbar”, betont Thalmeier. 

Ob Fahrräder verkehrssicher sind, wird auch regelmäßig von der Polizei kontrolliert. „Das gehört zu den ganzheitlichen Aufgaben der Polizei”, erklärt Thalmeier. So werden zum Beispiel am Morgen Schulwegkontrollen durchgeführt. „Und auch jetzt bei dieser zwiespältigen Wetterlage schauen wir auf die Verkehrssicherheit”, fügt Thalmeier hinzu.

Artikel 2 von 11