Viel Engagement für das Miteinander

von Redaktion

Pfarrversammlung in Aschau über bauliche Maßnahmen und Kirchenaustritte

Aschau – Sehr gut besucht war die Pfarrversammlung im katholischen Pfarrheim von Aschau: Die letzte Sitzung hatte lange vor Corona stattgefunden.

Margret Höhensteiger, Vorsitzende des Pfarrgemeinderats, belegte mit zahlreichen Fotos das ehrenamtliche Engagement der Kirchenmitglieder. Sei es die Himmelsleiter, das Heilige Grab, der Totentanz oder die halbstündliche Musik für die Seele: Aktivitäten rund um und in der Kirche, die großen Anklang, auch überregional, fanden und bei denen das Miteinander gepflegt wurde. Genauso wie bei der Pfarrwallfahrt, dem Emmausgang, der gelungenen Renovierung des Pfarrheims, die Unterstützung der Priener Tafel oder dem Fastensuppenessen.

Seniorennachmittage
gut besucht

Christa Penners berichtete vom konfessionsübergreifenden Seniorennachmittag, den es seit fast 40 Jahren gibt. Elf Ehrenamtliche plus einige Fahrer engagierten sich bei dem einmal im Monat stattfindenden Treffen, zu denen jeweils bis zu 60 Teilnehmer kommen. Ob der Erfolg an den selbst gebackenen Kuchen, dem Programm, das von Vorträgen, musikalischen Vorführungen bis hin zu Filmvorführungen reicht, oder an den Teilnehmern selbst liegt, vermochte sie nicht zu sagen. Sie könne nur darauf verweisen, dass man bis heute keine Unterstützung von Kirche und Gemeinde in Anspruch habe nehmen müssen.

Verwaltungsleiterin Regina Schlemer übernahm für den stimmlich angeschlagenen Kirchenpfleger Werner Weyerer den Bericht aus der Arbeit der Kirchenverwaltung (KV). Die Kirchenverwaltung sei zuständig für Finanzen und Haushalt (die katholische Pfarrgemeinde Aschau, Sachrang, Frasdorf und Umrathshausen bilden den Pfarrverband Oberes Priental) sowie Personalangelegenheiten, Gebäude und Kirchenrenovierung/-restaurierung.

Hierbei kümmern sich einzelne KV-Mitglieder jeweils speziell um ein Gebäude. Zahlreiche Mängel seien, allein schon was die bauliche Substanz betrifft, festgestellt worden, wie beispielsweise Grünspan in der Höhenbergkapelle oder ein Riss in der Herz-Jesu-Glocke am Kirchturm. Und im Aschauer Kindergarten St. Marien, Mitglied im Kita-Verbund Chiemsee, dessen Trägerin die Kirchenstiftung Bernau ist, müsse die Heizung ausgetauscht werden. Im Zeitraum 2018 bis 2023 habe man insgesamt über 1,75 Millionen Euro für bauliche Unterhaltungs- und Erneuerungsmaßnahmen getätigt.

Schlemer verwies darauf, dass die Ausgaben nur für laufende Baumaßnahmen in der Kirchenstiftung Aschau bei Weitem nicht durch die Einnahmen gedeckt sind. Ebenso klaffte im Haushaltsplan des Verwaltungs- und Haushaltsverbundes eine Lücke, trotz des bewilligten Zuschusses. Es gelte also zu sparen und um mehr Gaben für den Klingelbeutel und beim Kirchgeld zu bitten.

In dem Zusammenhang kam Pfarrer Paul Janßen auf die Zahlen bezüglich Kirchenmitglieder zu sprechen. 2018 waren es noch 2813 Kirchenmitglieder, im vergangenen Jahr sank diese Zahl um 362 auf 2451. Darunter fallen auch 54 Menschen, die aus der Kirche ausgetreten sind. „Bedrückend“ nannte Pfarrer Janßen diese Zahlen. Er habe nicht viele Rückmeldungen über das Warum bekommen. Als Gründe würden die Missbrauchsskandale, die als Vertrauensbruch gesehen würden, finanzielle Beweggründe und der fehlende Bezug zur Kirche angegeben. Kirche insgesamt und kirchlich gelebter Glaube erführen einen Bedeutungsverlust. Aber es gehe doch darum, „um der Menschen willen und des Glaubens willen Gutes zu tun. Das darf und wird nicht untergehen.“

„Gute Geister
und neue Ideen“

Regina Schlemer schloss sich dem an: In den vergangenen Jahren habe die konstruktive Zusammenarbeit mit allen Gremien viel Spaß gemacht und gemeinsam habe man viel erreicht. Dies gelte es mit der neuen Kirchenverwaltung, die am 24. November gewählt wird, wie auch in den verschiedenen anderen Angeboten der Pfarrei und des Pfarrverbundes fortzusetzen. Pfarrer Janßen warb ebenfalls um rege Beteiligung: „Steigen Sie ein, machen Sie mit. Es braucht gute Geister und neue Ideen.“

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