Flintsbach – „Erst die großen Einschränkungen wegen der Renovierung bei laufendem Betrieb und dann kam auch noch das Hochwasser dazu und schränkte die Zugänglichkeit zum Petersberg stark ein“. Mit diesen Worten kommentierte der Petersbergwirt Mike Franz die aktuell schlechte Situation seiner Gaststätte, die er mit Hingabe und Idealismus zusammen mit seiner Lebensgefährtin Nina Wachowitz betreibt.
Zukunftsfähig
ausgebaut
Mit dem Abschluss der dringend notwendigen Renovierungsmaßnahmen – neue Toiletten, optimierter Küchenbereich und zukunftssicher angelegtes Strommanagement – ist die frühere Propstei, in der seit vielen Jahrzehnten die Wirtschaft untergebracht ist, jetzt zukunftsfähig ausgebaut. Bis es so weit war, bedurfte es eines Kraftaktes in finanzieller, bautechnischer und logistischer Hinsicht.
Die alten Probsteimauern entpuppten sich mit Beginn der Arbeiten als viel „maroder“ als gedacht. Die vielfach aus Bachkugeln bestehenden Mauern zogen wegen ihrer fragilen Zusammensetzung bei den Umbauarbeiten einen nicht vorhersehbaren Aufwand nach sich.
Fast katastrophal wurde die Lage im Juni, weil das Hochwasser fast alle Zufahrtsstraßen unpassierbar machte. Eigentlich war der Petersberg einige Wochen „unversorgbar“. Nur dem Fachwissen und Improvisationstalent des alpin erfahrenen Astnerbauern Bernhard Astl, der die Baustofftransporte übernahm, und des beruflich vorgeprägten Flintsbacher Kirchenpflegers Hans Stocker, der als Maurermeister und Hochbautechniker die Bauleitung hatte, sowie der erfahrenen heimischen Baufirmen, konnte die Baumaßnahme gelingen und die vorgesehene Bauzeit eingehalten werden.
Allerdings zog der vermehrte Aufwand auch eine massive Kostensteigerung nach sich. Das geplante Budget wurde deutlich überschritten. Da kamen zwei Spenden – fünf- und sechsstellig – gerade zur rechten Zeit. Die Spender wollen nicht genannt werden.
Jetzt geht Mike Franz wieder optimistisch in die Zukunft und freut sich über die Gäste, die leider immer noch etwas spärlich kommen, weil vielfach nicht bekannt ist, dass der Petersberg wieder gut erreichbar ist. Die Wanderwege an der Burg Falkenstein und der Maria-Schnee-Kapelle vorbei über den Steig, dann weiter auf der Fahrstraße, oder über den Wagner am Berg (vom Philosophenweg oder von Milbing aus) sind mit festem Schuhwerk gut zu begehen. Ein Lichtblick für das Wirtspaar und Gäste, die nicht so mobil sind, ist, dass der bekannte Fahrweg, der eine normale Erreichbarkeit ermöglicht, in einigen Wochen wieder hergerichtet sein wird.
Wirt kümmert sich
auch um Kirche
Der Besuch der Gastwirtschaft trägt übrigens zum Erhalt des gesamten Ensembles bei. So wird auch weiter der freie Besuch der Petersbergkirche, älteste Kirche des unteren Inntals, erhalten. Denn die Präsenz des Petersbergwirtes, der sich im Auftrag der Pfarrei St. Martin Flintsbach um die Kirche kümmert, sichert letztendlich deren laufend freie Zugänglichkeit.