Rohrdorf – In Rohrdorf ist man noch immer fassungslos. Der designierte Faschingsprinz, ein 25-Jähriger aus Höhenmoos, kam am 23. Oktober bei einem tragischen Unfall bei Waldarbeiten ums Leben. Wie gedrückt die Stimmung ist, war auch auf der Jahreshauptversammlung der Rohrdorfer Faschingsgesellschaft am vergangenen Montag, 11. 11., zu spüren.
Von der üblichen Vorfreude auf die kommenden Monate war im Hotel „Zur Post“ nichts zu merken. Eigentlich hätte an diesem Tag traditionell das Prinzenpaar vorgestellt und das Motto des Faschings 2025 verkündet werden sollen. Aufgrund des plötzlichen Todesfalls fiel das nun aus. Die Jahreshauptversammlung aber fand dennoch statt.
Fasching 2025 abgesagt
Ganz im Gegensatz zum Rohrdorfer Fasching 2025. Die drei ursprünglich geplanten Großveranstaltungen, darunter auch Gildeball und Faschingszug, sind abgesagt. Wie Vorsitzender Sebastian Hainzlmeir betonte, habe man wegen des tragischen Unfalls keinen Kopf für die üblichen Veranstaltungen.
„Ich möchte auch Bäda in unserer Mitte begrüßen“, hatte Hainzlmeir ganz zu Beginn der Versammlung gesagt. Auf dem Tisch des Vorstands stand ein Bild des Verunglückten, daneben leuchtete eine Kerze. Die anwesenden Mitglieder gedachten ihm gemeinsam mit einer Schweigeminute, bevor zum üblichen Teil der Versammlung übergegangen wurde.
Im Rückblick auf das Jahr erzählte Hainzlmeir, wie die Gardemannschaft bereits mit dem Training begonnen hatte. Auch ein „super Prinzenpaar“ habe man für den Fasching gehabt. „Ich habe alle schon trainieren sehen. Ihr wart mit Leib und Seele dabei“, sagte Hainzlmeir.
Trotzdem habe man im Vorstand gemeinsam mit der Mannschaft beschlossen, dass der geplante Fasching abgesagt werden soll. „Wir haben alle Meinungen angehört und uns dann gemeinsam entschieden“, so der Vorsitzende. Der Kinderfasching am 2. Februar sei die einzige Veranstaltung, die stattfinden wird.
Vorstand um
ein Jahr verlängert
In die Zukunft blickte man aber positiv. „Der Fasching 2026 wird durchgeführt“, betonte Hainzlmeir. Die Planung im Vorstand gehe bereits weiter. Man wolle als aktueller Vorstand den nächsten Fasching gerne noch organisieren. „Deshalb wäre mein Wunsch, dass wir um ein Jahr verlängern“, sagte Hainzlmeir. Denn eigentlich sind für nächstes Jahr turnusgemäße Neuwahlen in der Faschingsgesellschaft angekündigt. Die Versammlung beschloss nach Hainzlmeirs Wunsch aber einstimmig, dass der Vorstand ein weiteres Jahr im Amt bleiben soll.
„Dafür danke ich euch von Herzen“, sagte Hainzlmeir. Dies sei ihm und dem restlichen Vorstand ein großes Anliegen gewesen. Den Fasching 2026 wolle man dann für den Verstorbenen und die Mannschaft umso ausgiebiger feiern. Von Kehraus bis Gildenball sollen 2025/2026 alle Veranstaltungen stattfinden. Auch die Mannschaft bleibe bestehen.
Zum Abschluss verwies Hainzlmeir darauf, dass man gemeinsam trotzdem die Veranstaltungen andernorts besuchen werde. „Die Trauer ist groß, gemeinsam ist es leichter“, betonte der Vorsitzende. „Es kommen wieder schönere Tage“, machte Hainzlmeir den Mitgliedern abschließend Mut.