Schnaitsee – Im Rahmen des Jubiläums „1100 Jahre Schnaitsee“ zeigt der Heimatverein mit der Pfarrgemeinde mit dem Thema „Kirchenschätze“ einen Ausschnitt aus den Asservaten in den Archiven der Pfarrkirche Schnaitsee. Begünstigt wird dies durch die Sanierung der Turmräume durch das Erzbischöfliche Baureferat mit Sichtung, Archivierung und Restaurierung der Aufbewahrungsstücke. Die zahlreichen Messgewänder, von denen bei der Ausstellung ein Ausschnitt gezeigt wird, bedurften einer Sanierung, um Schimmelbefall abzuwenden. Von einigen Gegenständen wurde der Verwendungszweck erst durch Recherchen bekannt, wie dem in der Ausstellung gezeigten Tenebrae-Kerzenständer. Dieser fand Anwendung bei den morgendlichen Andachten in der Karwoche. Die im Bild gezeigte Madonnenfigur mit einsteckbarem Jesukind verwundert durch die Echthaar-Perücken beider Figuren. Wie in den großen Marien-Wallfahrtsorten üblich, konnten auch diese beiden Figuren mit wechselnden Gewändern bekleidet werden. Diese Kleidungsstücke sind so gefertigt, dass sie den Figuren angelegt werden können. Ein originelles Ausstellungsstück ist eine heizbare Kniebank. In einen Einschub kann glühende Kohle gelegt werden.
Die Ausstellung in der Schnaitseer St.-Anna-Kirche kann noch bis Sonntag, 22. Dezember, jeweils nach dem Sonntagsgottesdienst von etwa 11 Uhr bis 14 Uhr besichtigt werden. Neben den Ausstellungsstücken ist sicherlich auch die St.-Anna-Kirche einen Besuch wert.
Der Hochaltar zeigt eine „Anna-Selb-Dritt“-Figuren-Gruppe. Das rechte Seitenaltar-Bild zeigt die selten dargestellte Szenerie „Josef, der Nährvater Jesu auf dem Sterbebett“. Auf dem linken Seitenaltar-Bild ist die Szene zu sehen, wie die blind geborene heilige Ottilie bei der Taufe durch den Elsässer Wanderbischof Erhard um das Jahr 700 das Augenlicht erlangt.rih