Eggstätt – Behindertenbeauftragter Josef Höck zeigte sich erleichtert: „Endlich bekommen wir die Bücherei barrierefrei.“ Schon seit vielen Jahren macht sich der ehemalige Gemeinderat für mehr Barrierefreiheit in seiner Heimatgemeinde stark. Immer wieder, zuletzt auf der Bürgerversammlung, hatte er das Recht auf mehr Teilhabe, wie beispielsweise bei der Bücherei, eingefordert. Nun also ist es endlich so weit: Eine Rampe soll installiert werden, die mit den notwendigen Plattformen Rollstuhlfahrern, älteren Mitbürgern mit Rollatoren und natürlich auch jungen Familien mit Kinderwagen den Zugang zur Bücherei erleichtern soll.
Bürgermeister Christoph Kraus (FBE) berichtete von einem Ortstermin im Sommer mit der Projektgruppe „Barrierefreies Bauen Stadt & Landkreis Rosenheim“. Herausgekommen ist nun als Lösung ein barrierefreier Zugang von der rechten Seite aus. Für den Umbau braucht es ein Eingangspodest, den Treppenbereich sowie eine Zugangsrampe – vorgeschlagen ist hier ein Gitterrost. Das Kopfsteinpflaster ist teilweise durch geeignetere Platten auszutauschen. Die Stadler-Skulptur, die Bepflanzung und die beiden Stellplätze sollen erhalten bleiben.
Für die Umbaumaßnahmen liegt ein Angebot vor. Die Kosten für den Umbau: rund 15500 Euro. Dazu kommen noch 5000 bis 8000 Euro für die notwendigen Pflaster- und Fundamentarbeiten. Jacob Illi (Grüne) wandte ein, dass seiner Ansicht nach die linke Seite zum Eingang der Bücherei weniger hoch sei als die rechte. Auch Gerhard Eder (ÜWG) sah das so. Dem widersprach die zur Sitzung geladene Architektin Susanne Moog von der Beratungsstelle Barrierefreiheit: „Vier Stufen rechts und links. Da ist alles gleich hoch.“
Kajetan Huber (FBE) hakte nach, ob nicht auch ein direkter Zugang von vorn möglich sei. Das werde zu steil, sagte Moog. Vorgeschrieben sei, dass Rampen nicht mehr als sechs Prozent Steigung aufweisen dürfen. „Rampenläufe dürfen maximal sechs Meter lang sein. Ansonsten wird das für Betroffene zu anstrengend.“
Huber erkundigte sich auch, ob die Verwaltung ein zweites Angebot eingeholt habe. 2017 seien Angebote eingeholt worden, die aber nie weiterverfolgt wurden, berichtete Bürgermeister Kraus. Katharina Weinberger (Grüne) erinnerte sich, dass der Gemeinderat damals einer Rampe als Zugang zur Bücherei zugestimmt habe, dass aber das Angebot „exorbitant hoch“ war.
Dem Beschlussvorschlag, die Umsetzung des Angebots durch die Firma Metall- & Maschinenbau Stefan Fritz über 15410,50 Euro brutto sowie der Herstellung des Büchereizugangs straßenseitig durch Kleinsteinpflaster (gut begeh- und berollbar) von rund 10000 Euro zu genehmigen, stimmte das Gremium geschlossen mit 12:0 zu. elk