Große Aufgaben und ehrgeizige Pläne

von Redaktion

Jahresversammlung des Fördervereins Burg Falkenstein – Lederwascher bleibt Vorsitzender

Flintsbach – Die Burg Falkenstein steht vor bedeutenden Herausforderungen, wie auf der Jahreshauptversammlung des Fördervereins der Burg deutlich wurde. Der Verein will die dringend notwendigen Projekte angehen. Bei den Vorstandswahlen wurde der bisherige Vorsitzende, Flintsbachs Bürgermeister Stefan Lederwascher, im Amt bestätigt.

Dank an scheidenden Schriftführer

Unterstützt wird Lederwascher weiter von Landrat Otto Lederer als stellvertretendem Vorsitzenden und Marcus Edtbauer als Kassierer. Stefan Forstmeier ist neuer Schriftführer. Eva Lagler, Johann Weiß und Daniela Kauer übernehmen die Rolle der Beisitzer. Der langjährige Schriftführer Karl Seidl verabschiedete sich in den Ruhestand. „Seine Engagement und sein organisatorisches Geschick haben dazu beigetragen, den Verein effektiv zu führen und die Ziele des Vereins voranzutreiben“, erklärte Lederwascher.

Der Verein, der derzeit 89 Mitglieder zählt, hat sich der Pflege und Erhaltung der historischen Burgruine verschrieben. Eigentümer der Burg ist die „Umwelt-, Kultur- und Sozialstiftung im Landkreis Rosenheim“.

Rückblickend auf das Jahr 2024 zeigte sich, dass die Pflege der Burg keine Routineaufgabe ist. Noch im September konnte die aufwendige Sanierung des Bergfrieds abgeschlossen werden. Das Dach und die Zinnen wurden für rund 123000 Euro instand gesetzt. Doch der Juni brachte die Burg an ihre Grenzen: Am 3. Juni sorgte ein heftiges Starkregenereignis für einen verheerenden Murenabgang, der die historische Befestigungsmauer teilweise zerstörte und Schäden in Millionenhöhe anrichtete.

Die Gewalt des Wassers machte auch die Evakuierung von rund 15 Häusern unterhalb der Burg notwendig, etwa 50 Menschen mussten vorübergehend ihre Unterkünfte verlassen. „Es war eine Verkettung unglücklicher Umstände“, erklärte Lederwascher. Oberhalb der Burg regulieren mehrere Staumauern einen Bach. Doch während des Regens verstopfte Geschiebe die Durchlässe. Als die aufgestauten Wassermassen unkontrolliert freigesetzt wurden, prallten sie mit großer Wucht auf die Burgmauer und rissen Teile davon mit sich. Sein besonderer Dank galt neben den beiden Ortsfeuerwehren auch den zahlreichen freiwilligen Hilfskräften aus anderen Orten des Landkreises, die sich selbstlos bis in den nächsten Tag hinein für die Bewältigung der Situation einsetzten.

Die Naturkatastrophe brachte aber auch neue Einblicke in die Geschichte der Burg. Durch die Erdmassen kamen unter anderem mittelalterliche Ofenkacheln, Glasscherben und Nägel zum Vorschein. Diese Funde wurden unter der Leitung von Martina Pauli, Gebietsreferentin der Bodendenkmalpflege beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege, mit Hilfe von studentischen Hilfskräften in einer Blitzaktion geborgen.

Die Reparaturarbeiten an der beschädigten Mauer und die Sicherung des Geländes werden aufwendig und teuer. Bereits jetzt wurden staatliche Fördermittel beantragt, erste Zusagen liegen vor. Doch wie Landrat Lederer betonte, werden diese Mittel nicht ausreichen: „Der Förderverein ist unverzichtbar. Er leistet einen unschätzbaren Beitrag, um die Burg für kommende Generationen zu erhalten.“

Mauer soll wieder aufgebaut werden

Der Landrat erklärte, dass es Stimmen gegeben habe, die aus Kostengründen gegen eine Wiederherstellung der Burg seien, da diese in den letzten 100 Jahren ohnehin verwittert sei und man es dabei belassen könne. Allerdings schloss sich Lederer den Befürwortern an, die eine Wiederherstellung des Zustands vor dem Unglückstag forderten. Erste Maßnahmen sind bereits geplant: Ein Gerüst soll im Bereich der Bruchstelle errichtet werden, um die Mauer schrittweise wieder aufzubauen.

Der Wanderweg zwischen Asten und Fischbach, der die Burg quert, ist seit dem Murenabgang unpassierbar. Sowohl Lederwascher als auch Lederer kündigten an, sich für eine Lösung einzusetzen, um den Weg so schnell wie möglich wieder zugänglich zu machen.

Das Hochwasser hatte nicht nur bauliche, sondern auch organisatorische Auswirkungen. So musste ein geplanter Tag der offenen Tür, der in Zusammenarbeit mit der Flintsbacher Musikkapelle und dem Trachtenverein stattfinden sollte, abgesagt werden. „Wir holen das im nächsten Jahr nach“, versprach Lederwascher.

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