Rohrdorf – Rund sechs Minuten hat es gedauert, bis die Thansauer Feuerwehr nach dem Alarm am Dienstagmittag um 13.50 Uhr vor der Lagerhalle stand (wir berichteten). Und das war auch gut so, wie der Feuerwehrkommandant Johann Reck auf OVB-Anfrage bestätigt. „Als wir ankamen, hatte sich das Feuer bereits ausgebreitet und es kam dichter Rauch aus der Halle.“
Diesen Rauch hatten laut Polizei zwei Zeugen bemerkt, die gerade zufällig an dem Gebäude vorbeikamen. Besorgt alarmierten sie den Hallenbesitzer. „Der befand sich zu diesem Zeitpunkt sogar noch in der Halle, hatte den Brand jedoch nicht bemerkt”, sagt ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd. Doch auch wenn sich der Qualm schnell ausbreitete, schafften es alle rechtzeitig nach draußen. „Es wurde niemand verletzt“, versichert der Thansauer Feuerkommandant. Lediglich einer seiner Kollegen hätte durch einen freiliegenden Stromverteiler einen leichten Stromschlag abbekommen, der jedoch noch vor Ort behandelt werden konnte.
Bis der Brand jedoch vollständig gelöscht war, vergingen einige Stunden. „Wir waren bis circa 21.30 Uhr dort”, sagt Reck. Zudem waren die Thansauer auf die umliegenden Feuerwehren angewiesen, die unter anderem aus Rohrdorf, Lauterbach und sogar Neubeuern zur Hilfe eilten. Rund 100 Einsatzkräfte waren vor Ort und brachten das Feuer unter Kontrolle. „Alleine hätten wir das nicht geschafft“, meint Reck. So aber gelang es, dass die Flammen sich nicht über die Halle hinaus ausbreiteten.
Was genau die Ursache für das Feuer war, lässt sich laut Polizei noch nicht sagen. Die Helfer vor Ort haben ein Boot im Verdacht, das in der Halle gelagert war und brennend aus dem Gebäude gezogen wurde. „So genau können wir das aber nicht einschätzen, weil schon ein so großer Teil der Halle brannte“, so der Thansauer Feuerwehrkommandant. Demnach ist der komplette vordere Teil mit Werkstatt und Büroraum inklusive sämtlicher dort gelagerten Sachen abgebrannt. Der Schaden liegt ersten Schätzungen der Polizei zufolge in einem sechsstelligen Bereich.
Einen kurzen Schockmoment gab es in der Nacht auf Mittwoch. „Da mussten wir nochmal ausrücken, weil wieder Rauch von der Halle aufgestiegen ist“, sagt Reck. Unter dem Dach drohte ein weiteres Feuer auszubrechen, das jedoch schnell von der Feuerwehr kontrolliert werden konnte. Mittlerweile sei die Halle allerdings gesichert. „Da sollte jetzt erstmal nichts mehr passieren“, bestätigt Reck, der bereits damit beschäftigt ist, die Ausrüstung der Feuerwehrwache wieder einsatzbereit zu machen.
Laut Polizei ermitteln nun die Brandfahnder der Kripo.. Hinweise auf Brandstiftung gibt es demnach bisher nicht. Korbinian Sautter