Einigung über neue Wohnanlage erzielt

von Redaktion

Mehr Fläche für mehr Luxus oder weniger Fläche und dafür günstiger? Diese Frage stand bei dem neuen Wohngebiet am ehemaligen Posthotel-Gelände in Brannenburg zur Debatte. Die Ingenieure schlugen das eine vor, die Gemeinde wollte das andere.

Brannenburg – Was passiert mit dem Posthotel-Gelände in Brannenburg? Über diese Frage herrschte nicht immer Einigkeit. Fest stand nur: Es soll Wohnraum her und damit das passiert, wurde im Mai 2022 im Gemeinderat die Entscheidung für 22 neue Wohnungen getroffen. Doch ganz so leicht, wie es sich das Gremium vorstellte, wurde es nicht. Denn rund ein Jahr später gab es Diskussionen um die Größe der Wohneinheiten. 

Luxus oder Wohnqualität?

Der österreichische Bauträger „Riederbau“ wollte laut eigener Aussage die Wohnqualität durch eine Erhöhung der Wände verbessern und damit 19 Wohnungen zwischen 60 und 100 Quadratmeter anbieten. Diesen Vorschlag wies die Gemeinde jedoch vehement zurück. „Wir wollen keinen Luxus, sondern bezahlbaren Wohnraum”, hieß es damals aus dem Gemeinderat. „Wir hatten die Sorge, dass die Wohnungen bei einer größeren und somit teureren Fläche eher als Zweitsitz genutzt werden,” erklärt Bürgermeister Matthias Jokisch. So könnte sich dann beispielsweise ein wohlhabender Münchner den Wohnraum eher leisten als ein Brannenburger, der händeringend nach einer Unterkunft sucht. 

Doch nach einigen „Extraschleifen“, wie sie die Projektentwicklerin des Bauträgers, Jennifer Hitzner, bezeichnet, habe man sich den Wünschen der Gemeinde gefügt. Dementsprechend stand dem Spatenstich zum Projekt „Anne-Marie” nun nichts mehr im Wege. Der Name der beiden Häuser mit insgesamt 22 Wohnungen zwischen 41 und 94 Quadratmetern ist eine Hommage an Annemarie Moser-Zellner. Sie führte das Posthotel über Jahrzehnte und steht daher nach wie vor sinnbildlich für den Platz an der Sudelfeldstraße. „Die Wohnanlage ist optimal geplant und der Platz wird schön genutzt“, meint die ehemalige Grundstücksbesitzerin. 

Doch wer bekommt nun die neuen Wohnungen? „Die ersten Einheiten werden bereits vergeben”, sagt die Projektentwicklerin von „Riederbau”. Darunter seien auch einige Käufer aus Brannenburg. „Das sind natürlich gute Neuigkeiten”, sagt Jokisch, der betont, dass die Abstimmung mit den Ingenieuren immer gut funktioniert habe. Auch dann, wenn es Unstimmigkeiten gab.

Dringender Bedarf
in Brannenburg

Laut Jokisch werden Wohnungen wie die am Posthotel dringend gebraucht. „Wir haben eine gute Bahnverbindung, immer mehr arbeiten von zu Hause aus und der Platz rund um Brannenburg wird nicht größer“, bilanziert der Rathauschef. Jokisch hofft daher, dass auch die restlichen Wohnungen größtenteils noch an Einheimische gehen. 

Hitzner wiederum baut darauf, dass „keine Schleifen mehr notwendig sind“ und die beiden Häuser bis Ende 2026 stehen. „Der Preis für die Wohnungen liegt voraussichtlich bei 7000 bis 8000 Euro pro Quadratmeter”, stellt Hitzner in Aussicht. Wie viele Brannenburger diesen Preis bezahlen, wird sich wohl in den kommenden Monaten zeigen. 

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