Andere haben es auch nicht besser

von Redaktion

Erfolgreiche Premiere des Riederinger Bauerntheaters mit der Komödie „Umdraaht“ von Peter Landstorfer

Riedering – Ob als Richter oder als Dichter, als Viehhändler oder als Wirtin oder als Großbäuerin oder Kräuterweiberl – in allen Berufssparten gibt es Zufriedene. Nicht so beim Riederinger Bauerntheater: Denn dort tauschen die Unzufriedenen ihre Rollen und machen zum Schluss alle wieder eine Rolle rückwärts. „Umdraaht“ heißt die kurzweilige Komödie in drei Akten von Peter Landstorfer. Gespielt wird in der örtlichen Mehrzweckhalle noch morgen, Samstag, um 20 Uhr und am Sonntag, 1. Dezember, um 19 Uhr, Karten gibt es im Riederinger Weltladen sowie an der Abendkasse.

Wenn ein Richter sein Gesetzbuch mit dem Pinsel eines Malers tauscht, dann kann es natürlich vorkommen, dass er sich mit den erhofften Lebensqualitätsverbesserungen täuscht. So geht es dem Herrn Rat (Thomas Pummerer) als er seine Verhandlungen dem Poeten und Maler Simpl (Vincenz Leitner) überlässt. Der Richter tut sich schwer beim Dichten und Malen. Umgekehrt ist es auch nicht richtig, dass der vormalige Poet bei den Verhandlungen anstatt ein Urteil zu sprechen im Gerichtssaal abstimmen lässt. Der eher ungeduldige Viehhändler Hanse Preller (Andreas Aßbichler) wünscht sich, einmal die Aufgabe einer Wirtin zu übernehmen. Diese namens Veronika (Simone Fiedler) versteht es letztlich besser mit dem Berufstausch als der Viehhändler, der fast am Anzapfen, am Schweinsbraten und am Bierkeller-Genuss verzweifelt. Arg wechselhaft im tonangebenden Eheleben geht es zu bei der Großbäuerin Theresia Duckerer (Lena Vodermaier) und ihrem Mann Leopold (Florian Loferer). Auch für die Geschichtsschreiberin Georgia Dipfl (Andrea Vodermaier) und für das Kren- und Kräuterweiberl Gundl (Johanna Lindner) ist es anders, als man denkt. „Das Leben ist halt kein Wunschkonzert, gerne sehe man beim anderen etwas, was man selbst nicht zu haben scheint“ – ganz nach dieser Erkenntnis erfreuten sich die Riederinger an knapp zwei Theaterstunden, die zudem mit kleiner Bewirtung sowie mit schmissigen Weisen der Riederinger Musikanten in Posaunen-, Ziach- und Harfen-Besetzung gewürzt wurden.

Florian Niedermaier, der Regie führte und somit zusammen mit Marianne Loferer und Barbara Schmidmaier (Maske) und mit Bettina Winter (Souffleuse) hinter der Bühne wirkte, konnte vorab auch namens des Trachtenvereins und der Theatergruppe allen Beteiligten danken.

Sein besonderer Gruß galt Ehrenvorstand Josef Aßbichler und sein besonderer Dank galt den Bühnenbauern. Diese hatten es nämlichverstanden, in einem einzigartigen Bühnenbild das Büro des Richters, den Biergarten der Wirtin und das unaufgeräumte Zimmer des Künstlers im Sinne der Handlung zusammenzupassen. Für die weiteren Aufführungen gibt es noch Karten.hö

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