Amerang – Einwohnerzahlen, Geburten und zukünftige Investitionen bildeten unter anderem einen Schwerpunkt bei der Ameranger Bürgerversammlung. Rathauschef Konrad Linner informierte über die Entwicklung der Gemeinde. Demnach ist die Zahl der Einwohner gegenüber dem Vorjahr um 51 auf mittlerweile 3842 gestiegen. Bis zum Stichtag am 1. Oktober hat die Gemeinde 33 Geburten, 22 Sterbefälle, 169 Zuzüge, 129 Wegzüge sowie 13 Eheschließungen zu verzeichnen.
Zusätzliche
erste Klasse
Auch in den Schulen sind die Zahlen gestiegen. Derzeit besuchen 223 Schüler die Grundschule Amerang. 64 Kinder sind aus der Gemeinde Schonstett. Ein starker Jahrgang hat eine zusätzliche erste Klasse erfordert, erklärte Linner. Maßgeblich ist somit der Bedarf an Betreuungsangeboten an der Grundschule Amerang gestiegen. Derzeit sind etwa 70 Kinder in der Mittagsbetreuung und 20 Kinder im Hort. Dabei wurde die Betreuungszeit der Mittagsbetreuung auf 15.30 Uhr als Ergänzung zum Hort (bis 17 Uhr) und auch das Angebot einer Mittagsverpflegung in den Schulhäusern Amerang und Schonstett ausgeweitet. Die Trägerschaft hat zum 1. September die AWO Rosenheim übernommen. Derzeit läuft zudem der Planungsauftrag zur Umgestaltung der derzeitigen Vereinsräume für die Ganztagsbetreuung an der Grundschule, die 2026 umgesetzt werden soll. Neu ist auch die Schulsozialarbeit. Sie wurde seit dem zweiten Halbjahr etabliert. Insgesamt 46 Schüler besuchen die Mittelschule Eiselfing, die insgesamt 120 Schüler hat, so der Bürgermeister. Für zukünftige Investitionen steht die Gemeinde Amerang nach wie vor gut da. Laut Linner haben daran bisher auch die unbeständigen gesamtwirtschaftlichen Bedingungen nichts geändert. „Die Entwicklung bei der Gewerbesteuer ist positiv und bei sonstigen Steuereinnahmen zumindest plangemäß“, so der Bürgermeister. Demnach liegt die Prognose für die Gewerbesteuereinnahmen bei rund 5,5 Millionen Euro. Einkommenssteuerbeteiligungen werden mit gut 2,8 Millionen Euro erwartet. Auf der Ausgabenseite des Verwaltungshaushalts wird die Gewerbesteuerumlage mit 750000 Euro, die Kreisumlage mit etwa 3,2 Millionen Euro, Schulverbandsumlagen mit 426000 Euro und Personalkosten mit 1,4 Millionen Euro prognostiziert.
Im Vermögenshaushalt werden 600000 Euro aus der Veräußerung von Grundstücken und 700000 Euro Erschließungsbeiträge sowie eine erhöhte Zuführung aus dem Verwaltungshaushalt erwartet. „Das macht Investitionen wie beispielsweise den Breitbandausbau, Straßenbauprojekte und nicht zuletzt auch den Bau des Hauses für Kinder und Vereine möglich, das nach Abzug aller Förderungen, mit rund 5,8 Millionen Euro die größte Baumaßnahme ist, die die Gemeinde bisher geschultert hat“, betonte Linner.
Doch es habe noch weitere Maßnahmen gegeben. Für voraussichtlich 720000 Euro Gesamtkosten wurde auf der Straße Ro36 eine Abbiegespur zum Bauhof und die neue Zufahrt zum SOMIC-Parkplatz errichtet. Zudem wurde die straßenmäßige Erschließung des Ortsteils Kammer abgeschlossen. Für rund 620000 Euro wurde auf der Gemeindeverbindungsstraße nach Schnaitsee der „Hattaler Berg“ ausgebaut. Die Kostenberechnung für die Erschließung „Vodermaier Garten“ liegt bei rund 800000 Euro, wovon 75 Prozent über Erschließungsbeiträge abgerechnet werden. Das Grundstück wurde von der Stiftung Attl durch Untererbbaurecht gesichert.
Zudem geplant sind vier Wohngruppen für insgesamt 24 Plätze und eine Förderstätte für drei Gruppen mit 18 Plätzen. Baubeginn soll im Oktober 2025 sein. Für Straßenunterhaltsmaßnahmen wurden rund 187000 Euro ausgegeben. Generell würden sich die Kosten bei den umfangreichen Investitionsprojekten innerhalb oder teils sogar unter der Kostenberechnung bewegen, freute sich der Bürgermeister. Die allgemeine Rücklage wird in diesem Jahr mit rund acht Millionen Euro erwartet, der Schuldenstand beträgt 4,8 Millionen Euro. Die Kanalrücklage liegt bei 63000 Euro. Und auch künftig gibt es viel zu tun. „Auf der Agenda stehen der Hochwasserschutz Kirchensur und Amerang, der Geh- und Radweg nach Unterratting, der Wanderweg Unterratting, der zweite Teil der Höfe- und Weiler-Erschließung, der Dorftreffpunkt Stephanskirchen und Dorfgemeinschaftshäuser in Evenhausen und Kirchensur“, berichtete Linner.
Im Rahmen der Bürgerversammlung hob der Rathauschef zudem besonders gute Abschlussleistungen hervor. „Das habt ihr gut gemacht“, lobte Linner sechs junge Gemeindebürgerinnen und -bürger und überreichte ihnen ein kleines Präsent. Dabei wurde der Blick auf alle diesjährigen Schul- und Ausbildungsabsolventen gerichtet.
Ehrung für Prädikatsabsolventen
Maria Gleißner hat ihr Abitur mit einer Note von 1,3 bestanden. Susanne Sonnenhuber hat ihre Mittlere Reife mit 1,5 abgelegt. Melina Hehl und Anton Mayer haben ihren Mittelschulabschluss mit 1,3 beziehungsweise 1,4 geschafft. Jonas Schauberger absolvierte seine Ausbildung zum Bauzeichner mit einer Gesamtnote von 1,4 und Luisa Rothbucher beendete ihre Ausbildung zur Malerin und Lackiererin mit der Traumnote 1,0.