Bad Endorf – Das Geheimnis, das die Bad Endorfer Faschingsgilde jedes Jahr so gewissenhaft hütet, wurde pünktlich zum Beginn der „närrischen Zeit“ gelüftet. Sofia Murner (25) und Alex Schlaipfer (31) sind das neue Prinzenpaar. Wie es dazu kam und was für die beiden besonders nervenaufreibend war.
Tatsächlich
ein Liebespaar
„Das war eigentlich nicht geplant“, sagt Sofia Murner. Die 25-Jährige und ihr Freund Alex Schlaipfer (31) aus Höslwang sollen als diesjähriges Prinzenpaar die Bad Endorfer durch den Fasching führen. Die beiden sind tatsächlich ein Liebespaar, hatten aber mit der Endorfer Faschingsgilde bislang nicht viel zu tun.
„Von 2012 bis 2015 war ich zwar bei der Jugendgarde“, erzählt Murner. Danach seien aber weder sie noch ihr Freund Alex Schlaipfer in der Gilde aktiv gewesen. „Wir wurden heuer im Februar einfach gefragt, ob wir nicht das Faschingsprinzenpaar werden wollen“, sagt Murner. Sie selbst wollte schon, seit sie klein ist, einmal Faschingsprinzessin sein. Dass es nun wirklich so weit ist, damit habe sie nicht gerechnet.
Paar nimmt
Herausforderung an
Trotzdem nahmen die beiden die Herausforderung an. Als die Wahl tatsächlich auf das Paar fiel, war die Freude groß. „Es war einfach überwältigend“, erinnert sich die Faschingsprinzessin. Sie sei sehr aufgelöst gewesen und habe Freudentränen in den Augen gehabt. „Ich habe mich einfach so gefreut.“ Anfangs kamen dann auch Zweifel auf, wie die 25-Jährige erzählt. Doch ihr Freund Alex Schlaipfer unterstützte sie. „Alex hat sofort gesagt, ‚wir machen das‘.“ Er sei sich sicher gewesen, dass man diese einmalige Chance nutzen sollte. Kennengelernt haben sich die beiden beim „Furtgehen an der Bar“, wie Murner erzählt. Seit September 2022 sind sie offiziell ein Paar. Kaum war die Entscheidung gefallen, starteten auch schon die Vorbereitungen für den Fasching. Der klassische Walzer muss ebenso geprobt werden wie der noch geheime Showteil. „Wir trainieren seit Mai ungefähr zweimal die Woche“, sagt Murner. Das könne jeweils zwischen eineinhalb und drei Stunden dauern.
Gerade am Anfang wurden viele Entscheidungen getroffen, die einiges an Beratung und Absprache erforderten. Vom Lied bis zur passenden Farbe des Kleids habe man alles ausgesucht. „Da wir in den vergangenen Jahren eigentlich keinen Bezug zur Faschingsgilde gehabt haben, war das natürlich besonders schwierig“, so Murner.
Fasching und Beruf
vereinbaren
Hinzu kommt, dass Murner und Schlaipfer berufstätig sind. Murner ist gelernte Hauswirtschafterin und aktuell in einer Pflegeeinrichtung für Senioren tätig. „Das erfüllt mich total“, sagt sie. Mit den alten Leuten zu arbeiten, gebe ihr unglaublich viel, auch wenn es nicht immer leicht sei. Schlaipfer ist gelernter Zimmerer, aber auch Landwirtschaftsmeister. Derzeit arbeitet er als Besamungstechniker.
„Ich habe schon mit meinem Chef reden müssen“, sagt Murner. Sie brauche an den Wochenenden frei, sonst funktioniere es nicht. Glücklicherweise sei das aber kein Problem gewesen. Die 25-Jährige ist schon gespannt, wie es wird, wenn die Faschingssaison dann so richtig losgeht. „Ich glaube, dass es sich schon vereinbaren lässt. Es muss sich vereinbaren lassen“, sagt sie.
Wenn sie nicht gerade in Vorbereitungen für den Fasching stecken, sind Prinz und Prinzessin viel in der Natur unterwegs. „Wir gehen gerne mit unserem Hund spazieren“, sagt Murner. Ihr Freund sei auch oft mit dem Traktor draußen, da fahre sie auch gerne mal mit. Im Sommer verbringen die beiden außerdem viel Zeit am See. „Schwimmen und Stand-up-Paddling gibt uns sehr viel“, betont Murner. Sie selbst habe aber auch noch ein Pferd, mit dem sie freizeitmäßig unterwegs sei.
Bis das Prinzenpaar endlich bekannt gegeben werden konnte, musste das große Geheimnis gut gehütet werden. Das stellte sich für die beiden Höslwanger als schwierig heraus. „Wir mussten immer eine Ausrede oder ein Alibi parat haben“, so Murner. Als das Geheimnis dann gelüftet war, seien die beiden sehr erleichtert gewesen. „Das Versteckspiel war wirklich sehr nervenaufreibend“, erinnert sich Murner.
So wollen sie durch
den Fasching führen
Als das Prinzenpaar endlich bekannt gegeben wurde, war die Überraschung auch bei Freunden und Familie groß. „Viele haben das im ersten Moment gar nicht glauben können“, sagt Sofia Murner und lacht. Dann hätten sich aber alle sehr für die beiden gefreut.
Doch wie wollen die neuen Bad Endorfer Royals nun durch den Fasching führen? „Unser Ziel ist, dass wir eine tolle Zeit mit der Gruppe haben“, betont die Prinzessin. Sie wollen eine „coole Show“ bieten und im Gedächtnis bleiben. „Wir sind so froh, dass wir diese Chance bekommen haben und so eine tolle Erfahrung machen dürfen.“