Großkarolinenfeld – Zwei Anträge aus der Bürgerversammlung in Tattenhausen hatte der Großkarolinenfelder Gemeinderat in seiner vergangenen Sitzung zu beraten. Denn wenn ein Bürger bei einer Bürgerversammlung offiziell einen Antrag stellt und dieser von der Versammlung angenommen wird, ist das Gremium verpflichtet, sich zumindest mit dem Thema auseinanderzusetzen. Allerdings, so betonte Bürgermeister Bernd Fessler (Parteifrei), sei es auch Aufgabe des Gemeinderates, die Kosten der Projekte und ihre Auswirkungen auf andere Vorhaben im Blick zu behalten.
Neben dem Wunsch nach einer Erneuerung der Fahrbahn ging es um die Frage, ob Tattenhausen eine neue Straßenbeleuchtung bekommen soll. Die Bürger wünschen sich Lampen im Bereich der Maibaumwiese, des Wirtes bis zum Sportplatz. „Bisher haben wir in der Gemeinde Außenbereiche nicht beleuchtet“, so der Bürgermeister. Er stellte daher zur Diskussion, in welchen Bereichen die Beleuchtung wirklich notwendig sei. Sepp Lausch (FW-GBV) meinte: „Das wäre im Sinne der Verkehrssicherheit und ist sicher kein Luxus.“ Er plädierte dafür, für den gesamten Bereich ein Angebot mit Kostenschätzung einzuholen. Angela Schwarzfischer (Bündnis 90/Die Grünen) bestätigte, dass gerade am Sportplatz oft Kindertraining stattfinde. Bürgermeister Fessler gab zu bedenken, dass besonders hinsichtlich des weiteren Antrags für Tattenhausen die Gefahr bestehe, sich mit dem gerade angelaufenen ISEK-Programm in die Quere zu kommen. Gemeinderatsmitglied Lausch ließ das Argument nicht gelten. „Ich ärgere mich echt, dass wir das ISEK mit angeschoben haben, wenn jetzt in Tattenhausen gar nichts mehr passiert.“ Bürgermeister Fessler betonte, dass sich sein Einwand besonders auf den zweiten Antrag beziehe. Leonhard Krichbaumer (CSU) schlug vor, Kosten für den gesamten Bereich einzuholen. Wo genau man die Lampen dann platziere, könne man immer noch diskutieren. Der Gemeinderat stimmte einstimmig dafür, dass die Verwaltung die Kosten ermitteln soll.
Im weiteren Antrag ging es um eine Verbesserung der Haupt- und Sportplatzstraße. Der Vorschlag aus der Bürgerversammlung war es, die Fahrbahn abzufräsen und mit einer neuen Deckschicht zu versehen. „Hier könnte sich eine Konkurrenz zum ISEK ergeben“, gab der Bürgermeister zu bedenken. Je mehr man jetzt verbessere, desto eher könnte sich die Frage stellen, ob für Tattenhausen noch Mittel aus der Städtebauförderung zu rechtfertigen seien. Über das ISEK-Programm dagegen hoffe man, Fördermittel für solche Maßnahmen in Tattenhausen zu bekommen. Allerdings, so der Bürgermeister, werde dieser Prozess noch eine längere Zeit in Anspruch nehmen. Fessler erklärte auch, dass im Bereich der Straßen in Tattenhausen auch Kanalarbeiten fällig seien und eine Erneuerung der Deckschicht nicht isoliert davon betrachtet werden dürfe. Dennoch stimmte das Gremium einstimmig dafür, dass ein Ingenieurbüro einen Vorschlag für eine provisorische Sanierung von Haupt- und Sportplatzstraße erarbeiten soll.khe