Frasdorf – Die Sonderausstellung zum 11000 Jahre alten Braunbären aus der Schlüssellochhöhle am Laubenstein war der Höhepunkt im vergangenen Vereinsjahr des Frasdorfer Heimat- und Kulturvereins. Bei der Jahresversammlung erinnerten Vorsitzender Rupert Wörndl und Schriftführerin Martina Stoib in ihren ausführlichen Berichten an diese und die zahlreichen weiteren Veranstaltungen. Gut 50 der 210 Vereinsmitglieder informierten sich im Frasdorfer Pfarrsaal über die Arbeit und die weiteren Vorhaben des Vereins. Sechs Mitglieder sind neu eingetreten, vier Mitglieder sind verstorben.
Sonderausstellung
im Alten Schulhaus
Die Bärenausstellung hatte der Heimat- und Kulturverein im Dorfmuseum im Alten Schulhaus organisiert. Der Bärenschädel zum Anfassen und ein ausgestopfter Grizzlybär aus Alaska waren besonders für die Kinder aus mehreren Schulklassen der Region interessant, wie Schriftführerin Stoib berichtete. Die erste Almwanderung mit vielen Teilnehmern führte denn auch zum Fundort des Bärenschädels an den Eingang der Schlüssellochhöhle. Die Wanderung zur Brandlbergalm fiel dagegen dem Wetter zum Opfer, erinnerte sich Wörndl.
Vorträge und Info-Fahrten
Großes Interesse fand der Vortrag von Gustl Lex zum Schicksal französischer Kriegsgefangener im Ersten Weltkrieg. Bei einem Besuch in Grabenstätt zeigte Lex bei einem Ortsrundgang den Frasdorfern „sein Grabenstätt“. Bei einem Besuch im Technischen Museum des BGS in Rosenheim stellte der ehrenamtliche Museumsmitarbeiter Peter Heinzl die Ausrüstung und die Ausstattung des Grenzschutzes in den vergangenen Jahrzehnten vor. Besonderen Anklang fanden die Schaufensterpuppen mit der Bekleidung. Ein BGS-Beamter in der babyblauen Dienstbekleidung der Olympischen Spiele von 1972 erregte große Heiterkeit. Eine Radltour rund um Frasdorf von den Berghäusern zur Sunnaseitn und eine Führung mit Thomas Bauer rund um Schloss Hohenaschau rundeten das Angebot ab.
Dritte Bürgermeisterin Gabi Stein bedankte sich bei Rupert Wörndl, der neben seiner Tätigkeit als Gemeindearchivar und Ortsheimatpfleger auch „die Seele des Vereins“ ist und seit 28 Jahren für die zahlreichen Aktivitäten des Heimat- und Kulturvereins im Dorf verantwortlich zeichnet. Die Gemeinde Frasdorf werde den Verein auch weiterhin im Rahmen ihrer Möglichkeiten tatkräftig unterstützen.
Wörndl dankte allen, die sich um den Erhalt und den Betrieb der beiden Frasdorfer Museen in der „Alten Schule“ verdient gemacht haben. „Seit dem 1. Januar 2024 ist der Besuch der beiden Museen kostenlos möglich, wir konnten damit die Besucherzahlen steigern“, so Wörndl.
Wörndl und Stoib wiesen auf die vielfältigen Wirkungsbereiche des Heimat- und Kulturvereins hin, die deutlich über die Arbeit in den Museen und im Archiv hinausgehen. Der Bogen reicht dabei von der Herausgabe der Dorfzeitung, über die Pflege der verschiedenen Internetauftritte, den Ausbau der Topothek mit alten Frasdorfer Bildern über geführte heimatkundliche Wanderungen bis hin zur Beschilderung der Wanderwege und der Erarbeitung der Höfeschilder. Dazu kommen der Erhalt und die Pflege der heimischen Flurdenkmäler in Zusammenarbeit mit den jeweiligen Eigentümern.
Kassier Sepp Wollschlager zeigte in seinem Bericht, dass der Verein finanziell auf gesunden Füßen steht. Die beiden Kassenprüferinnen Anja Zintl und Tessy Gebauer bestätigten dem Kassier eine einwandfreie Kassenführung.
In seiner Vorschau wies Wörndl auf die Termine 2025 hin: Vorgesehen sind ein Dia-Vortrag von Hildegard und Franz Osterhammer zu Island am 29. Januar, ein Vortrag von Gustl Lex über „Die Zeit als der Chiemgau beinahe protestantisch wurde“ am 12. April und eine Sonderausstellung zum Bau der Autobahn im Raum Frasdorf 1934 bis 1936 am 1. Mai mit einem Vortrag der Autorin Ilse Linner Anfang Juni.
Grabungsergebnisse werden vorgestellt
Auch ein Ausflug ins Salzburger Freilichtmuseum und zur Maxhütte in Bergen sind für den Juli geplant, dazu am 2. August die Almwanderung mit dem Heimat- und Geschichtsverein Aschau zum Brandlberg sowie ein Ortsrundgang in Westerndorf Anfang September. Zusätzlich sind ein Besuch des Heiligen Grabes in Aschau, ein Info-Abend über die archäologischen Grabungsergebnisse auf der Autobahnbaustelle südlich von Umrathshausen und eine Beteiligung an den Aktivitäten zum 150-jährigen Jubiläum der Familie Cramer-Klett in Aschau geplant.