Raubling – Zahlreiche Zündhölzer sind in den Kirchenbänken aufgelegen, sie sollen mit auf den Heimweg genommen werden, um eine Kerze anzuzünden. Das legte Sprecher Martin Wieland den Zuhörern des Raublinger Adventsingens ans Herz, „damit die Andacht aus dem Adventsingen auch noch zu Hause nachwirkt.“
In der Kirche Sankt Ursula Kirchdorf war die Andacht bei dieser Traditionsveranstaltung der Gemeinde Raubling, die seit 25 Jahren in dieser Form durchgeführt wird, deutlich spürbar – dank dem Dreiwinkl-Gsang, den Elstätzinger Musikanten, den Moosboch Bläsern, dem Duo Anderl-Singer und den Inntaler Sängern in ihrem 66. aktiven Auftrittsjahr sowie Martin Wieland als Sprecher.
„Wieder kimmt d’Heilig Nacht, die uns Erlösung bracht, dass wieder Fried auf Erd, liachter ois wird.“ Mit diesem Wunsch begrüßte er die Zuhörer und verdeutlichte: „Ein Advent, in dem wir ganz besonders auf seine Ankunft warten, auf den Friedensfürsten. Überall Krieg, überall Gier. Wir schlagen erschüttert die Händ’ übern Kopf zamm – und kennan eigentlich nur no betn!“
Die Moosboch Bläser boten ein besonderes Klangerlebnis. Erstmals war auch der Dreiwinkl-Gsang mit Erika Dettendorfer (Nußdorf/Inn), Michi Scheil (Piding) und Tamara Kaltenbacher (Berchtesgaden) dabei. Sie begeisterten mit exzellentem Dreiklang. „Es war wunderbar, für mich ein Meilenstein, wenn man von den Inntalern eingeladen wird, das freut mich besonders“, freute sich Dettendorfer bei der anschließenden Unterhaltung. „Wenn man die mitwirkenden Gruppen persönlich kennt, dann entsteht eine harmonische Atmosphäre und das spürt das Publikum“, lobte Scheil.
Aus dem Salzburger und Berchtesgadener Land sind die Elstätzinger Musikanten angereist, um den erstklassigen Rahmen zu vervollständigen.
„Zünd ma dahoam a Kerzen mit unserm Zündhölzl o, und leben den adventlichen Gedanken“, sagte Wieland: „Dass wieder Fried auf Erd, liachter ois wird. Mit am kloana bissal mehra Hoffnung auf Frieden und Liacht. Weil gegen des Liacht und sei es noch so kloa, hat die Dunkelheit koa Macht.
Bürgermeister Olaf Kalsperger bedankte sich bei allen Gruppen für das anmutende Programm. Die Inntaler Sänger durften sich in das Goldene Buch der Gemeinde eintragen. Pfarrer Martin Gehringer spendete den Segen. Nach dem Segensgebet und dem gemeinsam gesungenen Andachtsjodler verließen die Zuhörer auf Anregung von Wieland die Kirche, ohne zu applaudieren, um die Musikstücke und die Gebete nachklingen zu lassen. ru