Seniorenbeirat sucht Nachwuchs

von Redaktion

Öffentliches Treffen im Rathaus – Angebot soll ausgebaut werden

Aschau – „Wir suchen Nachwuchs.“ Philipp Ramming, seit 2013 Seniorenbeiratsvorsitzender und Seniorenbeauftragter der Gemeinde Aschau, machte beim Seniorentreffen im Rathaus deutlich: „Wir wollen unser Team stärken und mit euch Aschau als lebenswerte Gemeinde erhalten.“ Dafür brauche es mehr engagierte Bürger ab 60 Jahren sowie weitere Ideen und Anregungen. Ganz nach dem Motto: „Wir wollen nicht nur reden. Wir sind hier, um gemeinsam mehr zu machen!“

Zusammenarbeit
mit Vereinen

Beispielsweise mit örtlichen Vereinen und Organisationen. Dr. Dr. Klaus Piwernetz vom Kneippverein stellte kurz die Aktivitäten des Kneippvereins vor. Seine Idee, das Thema Digitalisierung im Alter mit Vorträgen und im Rahmen der INKAS-Gruppe weiter voranzutreiben, sorgte für rege Aufmerksamkeit. Auch das Vorhaben, ein Gesundheits- und Pflegenetzwerk Priental bis einschließlich Frasdorf einzurichten, das Elmar Stegmeier vom Ökumenischen Sozialdienst präsentierte, fand großen Anklang. Stegmaier erklärte, dass bei dem Vorhaben die Akteure des Gesundheits-, Pflege- und Sozialwesens miteinander vernetzt werden sollen. Auch ging Stegmeier auf die Tagespflege und Angebote wie ambulante Pflege oder Essen auf Rädern ein.

Wolfgang Rohrmüller vom Seniorenheim Priental berichtete kurz über das Seniorenheim, das vollstationäre Pflege für alle Pflegegrade und einen Wohnbereich für Rüstige anbietet. „Man kann auch ohne Voranmeldung einfach mal vorbeikommen.“ Rohrmüllers Ausführungen, dass es mehr bürgerschaftliches Engagement brauche, denn 43 Prozent der Pflegekräfte seien Ü 50 und Aschau warte mit einem hohen Seniorenanteil („Wir sind die älteste Gemeinde im Landkreis“) auf, sorgte für Sorgenfalten.

Ehe es an die allgemeine Frage- und Ideen-Runde ging, fasste Ramming noch die Historie und Aktivitäten des Seniorenbeirats zusammen. Schon bei einer Bürgerbefragung vor über zwölf Jahren hatten sich Themen wie Mobilität im Alter, Wohnen daheim und Bürgerhilfe herauskristallisiert. Daraus erwuchs schließlich der Seniorenbeirat, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, über alle diese Themen bei verschiedensten Veranstaltungen zu informieren. Konkrete Bürgerhilfe leistet der Aschauer Bürgerbus: „Wir sind aber keine Konkurrenz zur Rosi.“ Derzeit sind zwei Busse von Montag bis Donnerstag im Einsatz. Die 15 ehrenamtlichen Fahrer haben allein in diesem Jahr bislang über 2000 Fahrten für Bürger über 70 Jahre durchgeführt. Nicht zu vergessen das Repair-Café: Hier engagieren sich über 20 Ehrenamtliche jeden ersten Samstag im Monat in der Grundschule.

Auf die Fragen „Was braucht es noch? Was wünscht ihr?“ schien das Publikum nur gewartet zu haben. Veranstaltungen für Alleinstehende im Advent und/oder an Weihnachten, Yoga für Senioren, Vorträge zu Patientenverfügung, Testament, digitales Erbe oder Veranstaltungen bezüglich Fahrtauglichkeit und Verkehrsrecht, viel mehr Informationen über Wohnen daheim und Pflege im Alter – die Liste an Ideen wurde immer länger.

Viele Ideen,
wenige Teilnehmer

Schade sei es, dass nur knapp 20 Senioren den Weg ins Rathaus fanden, befand Ramming. Er selbst habe über 70 Mitbürger persönlich eingeladen. Mehrere Teilnehmer gaben ebenfalls an, persönlich beispielsweise bei den Fahrten im Bürgerbus für das Beiratstreffen geworben zu haben.

Edeltraud Jung, die die Einsätze der Bürgerbusse koordiniert, konstatierte dennoch, dass Aschau mit dem Bürgerbus etwas besonderes sei. Zahlreiche Gemeinden hätten sich schon für das Modell interessiert. Dritte Bürgermeisterin Monika Schmid bedankte sich für das Engagement und forderte mehr Achtsamkeit für ältere Mitbürger. Ein gutes Schlusswort, so Ramming. Man werde weitermachen, sich auch bald wieder treffen: „Wir lassen uns nicht entmutigen.“

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