Raubling – Etwas verdutzt schauten einige Raublinger auf den kleinen Park an der Ecke zwischen Ludwigsplatz und Kirchweg. Denn der gewohnte Anblick der „vergangenen 50 Jahre” war auf einmal ein anderer. „Da fehlen plötzlich fünf 30 bis 40 Meter hohe Bäume“, sagt einer der Anwohner, der anonym bleiben möchte. Denn anstatt der großen Bäume sind dort nur noch fünf Baumstümpfe mit einem Durchmesser von rund 70 Zentimetern zu sehen.
Gegenüber der Kriegergedächtniskapelle ist der Silber-Ahorn sauber abgesägt worden, an dessen Anblick sich die Bewohner gewöhnt haben. „Das waren beliebte Schattenspender bei einem Spaziergang durch den Park im Sommer”, sagt der überraschte Raublinger Anwohner, der keinen sinnvollen Grund in den Arbeiten der Holzfäller erkennen kann. Denn auf ihn hätten die Bäume noch einen durchaus gesunden Eindruck gemacht. Ganz so gesund waren die Bäume jedoch nicht mehr, wie Korbinian Kopp, Geschäftsleiter der Gemeinde, auf OVB-Nachfrage versichert. „Wir kontrollieren die Bäume jedes Jahr auf ein eventuelles Sicherheitsrisiko“, meint er. Demnach waren die Bäume bereits im vergangenen Jahr als „kritisch“ eingestuft worden. Mittlerweile sei der Totholzbefall so groß, dass die Bäume bei schlechter Witterung einknicken könnten.
„Gerade bei einem Wintereinbruch kann es sein, dass dann einige Äste und Stämme auf die Straße oder den Fußweg fallen”, erklärt Kopp. Wenn genau zu diesem Zeitpunkt ein Spaziergänger vorbeikäme, wäre die Katastrophe perfekt.
Neue Bäume sollen gepflanzt werden
Daher seien die fünf „toten Bäume“ vorsorglich gefällt worden. „Ich kann schon verstehen, dass das für die Anwohner auf den ersten Blick irritierend ist”, meint Kopp.
Allerdings gehe in diesem Fall die Sicherheit vor. Der etwas trostlose Anblick soll aber nicht allzu lange so bleiben. „Wir werden bald wieder neue Bäume pflanzen”, verspricht der Raublinger Geschäftsleiter.
Zuvor müsse der Bereich allerdings vollständig entwurzelt werden. Und auch dann wird es voraussichtlich ein paar Jahre brauchen, bis die Bäume wieder eine Höhe von 30 Metern erreichen.
Bis die Raublinger an der Ecke des Kirchwegs wieder unter den Schatten der großen Bäume entlangwandern können, wird es also „ein wenig“ dauern.