Vincent Kompany und der „Kaiser”

von Redaktion

Das war ein vorzeitiges Weihnachtsgeschenk für den FC Bayern-Fanclub Obing ´84: Bayern-Coach Vincent Kompany kam zum Weihnachtsbesuch und steht jetzt mit Robert Lewandowski, Arjen Robben, Franck Ribéry auf einer Stufe. Als der Sympathieträger seine Ziele für 2025 verriet, jubelten die Bayern-Fans.

Obing – Großer Tag für den FC Bayern-Fanclub Obing ´84: Vincent Kompany, Trainer des FC Bayern München, war am Sonntag, 15. Dezember, in Obing zu Gast und begeisterte die Fans des deutschen Rekordmeisters mit seiner Natürlichkeit und Fannähe. „Dass der FC Bayern-Trainer zu uns nach Obing kommt, ist für mich das schönste Weihnachtsgeschenk“, sagt der achtjährige Seppi aus der 4560 Seelen-Gemeinde im Landkreis Traunstein mit leuchtenden Augen. „Er lacht auch immer und er ist ganz schön groß“, fügte der Bub an und freute sich über das Autogramm, das der  1,90 Meter große 38 Jahre alte Belgier auf Seppis Bayern-Trikot schrieb.

So wie Seppi waren alle Mitglieder des Bayern-Fanclubs vom Auftritt Kompanys angetan. „Er ist einfach ein Sympathieträger”, hörte man immer wieder von den Bayern-Fans aus Obing. Kein Wunder, dass Vincent Kompany zum Ehrenmitglied des Fanclubs, den es seit 40 Jahren gibt, ernannt wurde. Seine prominenten Vorgänger: Robert Lewandowski, Arjen Robben, Franck Ribéry und Christian Nerlinger.  

„Das ist schon ein
Riesenaufwand“

„Da hat sich einiges geändert im Ablauf der traditionellen Weihnachtsbesuche des FC Bayern“, erzählt Christian Schnebinger, der zusammen mit acht anderen Bayern-Fans 1984 den Fanclub gegründet hat und seit 40 Jahren Erster Vorstand ist. „Bei Nerlinger, Ribéry, der mit Dolmetscherin angereist ist, und Robben war es noch ganz locker.  Beim Lewandowski ist es dann losgegangen – mit Sicherheitsdienst, mit Polizei, Feuerwehr, Sanitätsdienst und Fluchtwegregelung. Das ist schon ein Riesenaufwand,“ sagte Christian Schnebinger im Gespräch mit der OVB-Sportredaktion. Doch der ganze Aufwand der rund 30 Helfer, die am Sonntag im Saal vom Gasthof „Zur Post“ beim John ab 7 Uhr alles aufgebaut haben, hat sich gelohnt. Einziger Wermutstropfen für die vielen Bayern-Fans: Die Autogrammkarten von Vincent Kompany wurden in München vergessen, werden aber schnellstmöglich nachgeliefert und verteilt. 

Dafür war Vincent Kompany überpünktlich in Obing eingetroffen. Um kurz vor 11 Uhr kam der Bayern-Trainer an und wurde von der Blaskapelle Obing gebührend empfangen. Danach ging es unter großem Applaus der Fans in den Saal und Vincent Kompany gestand: „Ich bin das normalerweise schon gewohnt, dass ich auf Deutsch bei den Pressekonferenzen mal was erklären muss. Aber jetzt, vor ein paar hundert Leuten an einem Ort, spüre ich den Druck ein bisschen mehr.“ Nach dem Spiel in Mainz (1:2-Niederlage) habe er nicht besonders gut geschlafen, sei aber trotzdem mit „voller Motivation aufgewacht und hierhergefahren. Und wenn ich die nächste Generation Bayern-Fans sehe, dann bin ich glücklich und es freut mich, dass ich hier bin.“

 Nach einer kurzen Vorstellung des Fanclubs und dem Eintrag in das Goldene Buch der Gemeinde Obing im Beisein von Bürgermeister Josef Huber wurden die Fragen der jungen Bayern-Fans vorgelesen. Die wollten zum Beispiel wissen, welche Ziele Kompany für 2025 hat: „Das ist ganz einfach. Ich will jedes Spiel gewinnen. Nichts verlieren, nichts unentschieden, einfach alles gewinnen. Das ist mein Ziel.“ Natürlich wusste Kompany, was die Fans hören wollten: „Wenn ich jetzt sage, wir wollen Meister werden, bekomme ich ein bisschen Applaus. Und ja: Wir wollen die Champions League zu Hause gewinnen.“  

Sieg im Dart-Duell
für Vincent Kompany

Zur Frage, warum Mathys Tel so wenig spielt, sagte Vincent Kompany: „Die Kinderfragen sind immer die schwersten. Er war ein paar Mal verletzt oder krank, das darf man nicht vergessen. Und es gibt immer Konkurrenz. Irgendwann wird er das schaffen. Er ist ein großes Talent und wir sind sehr, sehr froh, dass er beim FC Bayern ist.” 

Auf die Frage, wer denn sein Lieblingsspieler beim FC Bayern aus der Vergangenheit sei,  musste er nicht lange überlegen: „Franz Beckenbauer, ganz klar. Ich hätte mir gewünscht, dass ich ihn in meiner Zeit als Bayern-Trainer noch erlebt hätte. Ich war Innenverteidiger und es gab nur einen Namen, auch wenn Beckenbauer nicht meine Generation war. Was er für den Weltfußball bedeutet hat, ist unglaublich. Sein Name bleibt auch nach seinem Tod immer groß. Was er für den FC Bayern gemacht hat, ist außergewöhnlich.”

Nach seinem bisher größten Erfolg gefragt, sagte der Bayern-Trainer: „Als Profispieler waren es die 100 Punkte mit Manchester City in einer Saison. Das gab es bis dahin noch nie. Wir haben 32 Spiele von 38 gewonnen. Jetzt schaue ich auf die Zukunft und die kann auch schön werden.” 

Das hoffen auch die vielen Bayern-Fans aus Obing, die mit ihrem Fanclub die Mitgliedsmarke von 1000 anstreben. Aktuell stehen die Obinger bei knapp 900. Bevor sich die vielen Fans mit Vincent Kompany fotografieren lassen durften, gab es noch ein Duell an der Dartscheibe. Der Bayern-Coach trat gegen drei junge Obinger an, entschied die Partie beim klassischen 501 für sich und konnte trotz der Niederlage in Mainz schon wieder jubeln. „Vielleicht genehmige ich mir am Abend noch ein bayerisches Weißbier, auch wenn wir in Belgien bekannt für unser gutes Bier sind“, sagte Kompany, lächelte verschmitzt und freute sich auf das gemeinsame Mittagessen mit der Obinger Vorstandschaft.

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