Frasdorfer Grundschule wird barrierefrei

von Redaktion

Forderung besteht seit 50 Jahren – Umbau erfolgt in den Sommerferien 2025

Frasdorf Wo kein Kläger, da kein Richter. Die Gemeinde Frasdorf hatte wohl 50 Jahre lang großes Glück, dass sich nie jemand beschwert hat. Denn schon seit 1974 ist in der Bayerischen Bauordnung (BayBO) verankert, dass die „Bereiche mit Publikumsverkehr in öffentlich zugänglichen baulichen Anlagen barrierefrei“ sein müssen. Am 1. August 2003 trat in Bayern dann das Gesetz zur Gleichstellung, Integration und Teilhabe von Menschen mit Behinderung in Kraft. Doch auch das reichte noch nicht aus, damit die Frasdorfer Grundschule barrierefrei wird.

„Sie wurde in den 1960er-Jahren gebaut, 2004 saniert und aufgestockt“, informiert Daniel Mair, seit 2020 Bürgermeister der Gemeinde Frasdorf. Damals habe die Gemeinde zwar rollstuhlgerechte Sanitäranlagen und einen Paternosteraufzug geplant, letztlich aber die Kosten für die Barrierefreiheit doch noch eingespart.

Außenaufzug und rollstuhlgerechtes WC

Spätestens seit 2009, als die UN-Behindertenrechtskonvention auch in Deutschland in Kraft trat, ist klar, dass Menschen mit Behinderung von Anfang an mitten in die Gesellschaft gehören und alle Barrieren abgebaut werden müssen, um ein gleichberechtigtes Miteinander zu ermöglichen. Weitere 15 Jahre später ist es nun auch in Frasdorf so weit. Die Grundsatzentscheidung des Gemeinderates für die Barrierefreiheit der Wastl-Fanderl-Grundschule war einstimmig.

In der Dezember-Ratssitzung ging es nur noch ums Feintuning und die Frage, ob der Außenlift aus Beton oder Glas gefertigt werden solle. Zugunsten der besseren Wärmedämmung fiel die Wahl auf Beton.

Außerdem werden die Sanitäranlagen im Erdgeschoss der Schule so umgebaut, dass ein rollstuhlgerechtes Behinderten-WC entsteht. Die Kosten belaufen sich auf etwa 224000 Euro.

Ausschreibung und Vergabe der Leistungen sollen im Frühjahr erfolgen. Der Umbau ist für die Sommerferien geplant. Damit ist die Frasdorfer Grundschule ab dem Schuljahr 2025/26 auch für Abc-Schützen mit körperlichen Handicaps geeignet.

Einfachturnhalle in der Warteschleife

Der Bau der neuen Einfachturnhalle wird noch ein paar Jahre auf sich warten lassen. „Wir haben das Turnhallen-Projekt für den Bau der Wildenwarter Kindertagesstätte zurückgestellt“, informiert der Bürgermeister, denn große Sprünge kann die Gemeinde nicht machen. 2021 wurden die Kosten für die Sporthalle auf rund zwei Millionen Euro geschätzt.

Inzwischen dürfte die erforderliche Investition weitaus höher ausfallen. Nach den Kommunalwahlen 2026, so blickt Mair voraus, werde die neue Turnhalle vermutlich wieder Priorität auf der Investitionsliste der Gemeinde bekommen, denn nicht nur die Grundschüler, sondern auch die Vereine brauchen mehr Platz.

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