Tiefgarage und Familienhotel mit Restaurant in der Ortsmitte?

von Redaktion

Gemeinderat will Oberaudorf zukunftsfähig aufstellen – Wertgutachten für Vermarktung in Auftrag gegeben

Oberaudorf – Die Gemeinde Oberaudorf hat zwei Objekte im Ortszentrum, die derzeit nicht genutzt werden. Das „Kaiserblick“-Gebäude an der Kufsteiner Straße, dessen Bausubstanz unter dem längeren Leerstand leidet, und das „Knoll-Areal“, eine derzeit unbebaute Fläche an der Bahnlinie nördlich der Florianistraße. Der Gemeinderat hat sich in seiner jüngsten Sitzung gegen drei Stimmen dafür ausgesprochen, die Objekte im Sinne einer strategischen Entwicklung des Dorfs zu vermarkten. Nach Einschätzung von Bürgermeister Matthias Bernhardt hätte dies zwei Vorteile für die Gemeinde. Das Ortszentrum würde aufgewertet und die Gemeinde könnte den Verkaufserlös für den Erwerb anderer Objekte verwenden, die langfristig für Oberaudorf wichtig sind.

Das Thema wird vom Gemeinderat ernst genommen, wie die ausführlich – und teilweise lebhaft – geführte Diskussion zeigte. Bernhardt hält es für sinnvoll, auf dem Knoll-Gelände eine große Tiefgarage zu bauen, die zum Teil von der Gemeinde genutzt wird. Diese könnte den Parkplatz vor dem Rathaus ersetzen, der dann zur Schaffung eines attraktiven Dorfzentrums genutzt werden könnte. Über der Garage könnte ein Hotel, etwa ein Familienhotel, gebaut werden. Dies würde, wie das Beispiel von Bayrischzell zeige, den Tourismus beleben, von dem auch der Einzelhandel im Ort profitiert. Außerdem würde ein Hotel „Leben in die Ecke reinbringen“.

Bernhardt sieht nur die Möglichkeit, beide Objekte gemeinsam einem Interessenten anzubieten. Er rechnet damit, dass so auch Interesse am „Kaiserblick“ besteht, der für sich allein keine guten Vermarktungschancen habe. Der Zustand der Bausubstanz, die räumliche Enge zwischen den Nachbargrundstücken und die Parkplatzsituation könnten von einem Käufer als Nachteile gesehen werden. Die beiden Objekte zusammen könnten hingegen für einen Investor interessant sei. Um eine Grundlage für die Vermarktung zu haben beauftragte der Gemeinderat die Verwaltung, ein Wertgutachten in Auftrag zu geben. Dann sollen in einem Bieterverfahren Interessenten ermittelt werden. Der Gemeinderat will sich dabei die Möglichkeit offenhalten, Bieter auch mit der Begründung abzulehnen, dass deren Vorstellungen nicht zu der vom Rat angestrebten Entwicklung des Dorfs passen.

Bereits beim Verkauf soll in einem entsprechenden Vertrag festgelegt werden, in welcher Größe die beiden Häuser gebaut beziehungsweise erweitert werden dürfen, und dass sie als Hotel mit Gastronomie genutzt werden müssen.

Besonders im Bereich der Gastronomie hat Oberaudorf nach Ansicht mehrerer Gemeinderäte ein Problem, das langfristig der Tourismusbranche schaden könnte. als

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