Ohne Geld einmal um die ganze Welt

von Redaktion

Marinus Obermair aus Flintsbach und seine jüngsten Abenteuer

Flintsbach – Bereits seit Anfang des Jahres ist Marinus Obermair aus Flintsbach mit seinem Fahrrad auf Weltreise. Von Bayern und Deutschland aus ging es zunächst in die Niederlande und dann mit Marokko in Richtung afrikanischen Kontinent, ehe es den 22-Jährigen in den südostasiatischen Raum verschlug.

Nach einigen Zweifeln und Zögern wagte er den Sprung ins kalte Nass und schwamm von Java nach Bali. 46 Minuten hat er dafür gebraucht – auch dank der Unterstützung einheimischer Fischer, die ihn auf ihrem Boot im Wasser im Blick behielten.

Aufenthalt
auf Balis Inseln

Dort endete für ihn persönlich seine Weltreise ohne Geld. Rund eineinhalb Monate lang hielt er sich auf Balis Inseln auf. Anschließend stieg Obermaier zum ersten Mal seit Monaten wieder in einen Flieger: Von Bali zum australischen Perth ging es für ihn in nur drei Stunden auf einen anderen Kontinent. Ganz bewusst war Obermair von Deutschland aus nur getrampt und hatte Flughäfen rund neun Monate lang gemieden. „Man entwickelt ein ganz anderes Gefühl für die Weite und erlebt viel mehr. Beim Fliegen hingegen schätzt man das gar nicht so. Das war auch der Grund der Weltreise ohne Geld. Es hätte sich sonst für mich ein bisserl wie ‚cheaten‘ (betrügen) angefühlt und ich wäre wohl nie in Länder wie Pakistan oder in den Iran gekommen. Da hat es mir extrem getaugt, im Iran habe ich gleich einen ganzen Monat verbracht“, erklärt der Flintsbacher seine Beweggründe.

In Australien verschrieb er sich gleich einer neuen sportlichen Herausforderung: „Australien ist unnormal riesig, das ist krass – und ich wollte das Land auf eine ganz besondere Art erleben. Also habe ich mir vom Zoll ein Fahrrad geholt und bin los. Von Perth im Westen nach Sydney im Osten. 4000 Kilometer in 40 Tagen.“ Ein Großteil der Route verlief entlang der Küste, die Szenerie änderte sich beinah Tag für Tag: „War es anfangs mehr Grün und jede Menge Kängurus, überwiegen auf einmal Emus und Papageien in der Wüste – und jede Menge Ameisen. In den Bäumen sitzen so viele Vögel, man könnte glauben, die Äste brechen jeden Moment unter ihrer Last. Die Kakadus sind brutal, die weckten mich jeden Tag mit einer enormen Lautstärke“, erzählt der Flintsbacher, der auf seiner Radltour die Nächte im Outback im Zelt verbrachte – teilweise bei 45 Grad. Die Kehrseite der üppigen Tierwelt Australiens: Obermair hat auf seiner Strecke mit dem Rad gewiss 500 tote Kängurus am Straßenrand gesehen, wie er schätzt.

Inzwischen nutzt er sein eigenes Geld, das er mit seinen Videos und Postings in den sozialen Medien verdient. Auf TikTok folgen Marinus Obermair alias „Move like G“ rund 100000 Menschen, auf Instagram ist die Followerzahl auf eine Viertelmillion angestiegen. „Es läuft mega gut. Wenn ein Video pro Monat 20 Millionen Aufrufe erhält, ist das schon eine Hausnummer“, freut sich Obermair, der auch einiges an Arbeit in seine Social-Media-Präsenz steckt.

Jahreswechsel
in Sydney

Wann endet die Weltreise? Natürlich, wenn Marinus Obermair alle Kontinente besucht hat. Es fehlen noch Nord- und Südamerika. „Ich werde daher länger als nur ein Jahr bleiben, bis August 2025“, erklärt Marinus, der am 3. Januar 2024 die Weltreise angetreten hat.

Die Weihnachtsfeiertage verbrachte er in Sydney. Dort will er auch über Silvester bleiben. Den Jahreswechsel dort zu erleben, sei schon immer ein Traum von ihm gewesen. Zusammen mit einem Spezl aus Flintsbach geht es dann erst einmal auf die Fidschi-Inseln. Danach folgen freilich weitere Herausforderungen. „Da kommt noch einiges auf mich zu“, verrät Marinus Obermair verschmitzt.

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