Von der Alm bis nach Hollywood

von Redaktion

Musikkapelle Aschau demonstriert beim Jahreskonzert ihre enorme Bandbreite

Aschau – Von traditioneller Blasmusik bis zu Klassik und Filmmusik war alles dabei: Das Repertoire der Musikkapelle Aschau war beim Jahreskonzert in der Festhalle schier unerschöpflich. Und die zahlreich erschienenen Besucher konnten sich nicht satthören – erst nach drei Zugaben war endgültig Schluss.

Den Anfang machte der Bläsernachwuchs: Scheinbar ohne Lampenfieber, dafür mit strahlendem Lächeln, spielten sich die jungen Bläser mit „The Avengers“ (arrangiert von Alan Silvestri) „Mah-na Mah-na“ von Pietro Umiliani – bekannt auch aus der Muppet Show – in die Herzen der Zuhörer. Und mit dem Paso Flamenco von Victor Lopez zeigte der Bläsernachwuchs unter der souveränen Leitung von Lothar Beyschlag auch viel Rhythmusgefühl.

Danach hatte die Musikkapelle ihren Auftritt: Unter dem Dirigat von Michael Morgott, der viel mit Mimik und Gesten agierte, blühten die Bläser und Schlagwerker sichtlich auf. Klassik kann die Musikkapelle, was sie mit der Jupiter Hymne und der Chaconne aus der First Suite von Gustav Holst bewies. Und bei Marsch und Polka fühlten sich die Musiker ebenfalls wohl: Das Publikum wiegte sich im Takt bei „Kameraden für immer“ von Jörg Bollin und der Nostalgie-Polka von Julian Zörfusz. Besonders langen Applaus erhielt der rhythmisch herausfordernde Walzer „Sagen aus Alt-Innsbruck“ von Sepp Tanzer. Nicht nur, weil die Musikkapelle hierbei hervorragend aufspielte, sondern weil der Walzer dem mittlerweile nach 65 Jahren in den wohlverdienten Musikerruhestand verabschiedeten Georg Antretter gewidmet war, der sich jahrzehntelang am Tenorhorn eingebracht hatte. Ein Höhepunkt war „Alm“ von Armin Kofler, ein lautmalerisches Werk, das eine Alm-Wanderung beschreibt. Von der Morgenstimmung (Trompeten und Hörner imitierten Alphörner, die Flöten die Vögel) über die idyllische Seite bis hin zur glücklichen Rückkehr wähnte man sich in den Bergen. Da hatte Marie-Luise Peschek, Flötistin und charmante Moderatorin, wahrlich nicht zuviel versprochen. Zum Schluss schwenkte die Musikkapelle noch zur Moderne: Mit einem Medley aus dem Film „La la Land“ von Justin Horwitz, arrangiert von Michael Brown, sah man den Jazzpianisten Sebastian (gespielt von Ryan Gosling) und Schauspielerin Mia (dargestellt von Emma Stone) vor der Kulisse Hollywoods tanzen. Und bei „Best of Reinhard Fendrich“ hatten nicht nur die Musiker auf der Bühne sichtlich Freude, sondern auch das Publikum, dem das Wiedererkennen der bekannten Songs wie „Macho Macho“ oder „I am from Austria“ ein Lächeln ins Gesicht zauberte. Dazu trug auch das Gesangsquartett (Regina Stritzling, Franziska Daxler, Stefan Thalmeier und Florian Huber) bei, das am Rande der Bühne vierstimmig die Lieder mitsang. Großartig auch, wie Musikkapelle und Gesangsquartett das „You’re the Voice“ von John Farnham interpretierten. Ein Aufruf zu mehr Zivilcourage – was für ein passendes Finale. Und doch war das nicht genug, Zugaben mussten her: Zwei Polkas und das Aschauer Lied.

Schon zur Begrüßung hatte Aschaus Bürgermeister Simon Frank gesagt, dass die Klänge der Musikkapelle die Herzen füllen mögen und lange durch das neue Jahr tragen sollen. Ein Wunsch, dem die Musikkapelle in großartiger Form nachkam und der das Publikum sichtlich erfüllte und bewegte.

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