Mäuse knabbern Datenkabel an

von Redaktion

Zweiter Internet-Ausfall in Riedering binnen weniger Monate – Erneut Nagerbefall

Riedering – „Am Freitag, 3. Januar, gegen 23 Uhr hat auf einmal der Fernseher nicht mehr funktioniert“, berichtet Benjamin Berwig den OVB-Heimatzeitungen. Der Riederinger informierte bereits im Oktober 2024 über einen Ausfall. Jetzt war es schon wieder so weit. Anfangs habe er sich noch gedacht, das könne mal passieren. Doch wenig später stellte er fest, dass auch Telefon und Handy nicht mehr auf das Internet zugreifen können. „Mein Nachbar hatte das gleiche Problem“, so Berwig.

Keine konkrete
Information

Am Tag darauf habe er sich an seinen Internetanbieter 1&1 gewandt. „Ich habe gemeldet, dass das Internet nicht geht“, erklärt der OVB-Leser. 1&1 habe ihm daraufhin mitgeteilt, dass es sich um eine Großraumstörung handelt. Berwig fragte nach, ob ein Ende absehbar sei, doch die Antwort fiel unbefriedigend aus: „Sie konnten mir nicht sagen, wie lange das dauert.“ Zu diesem Zeitpunkt wusste der Riederinger nur, dass das Unternehmen laut eigener Aussage daran arbeitete. Doch das Internet funktionierte weiterhin nicht.

Zwei Tage später, am 6. Januar, bekam er von seinem Anbieter eine E-Mail. „Mir wurde versichert, dass diese Störungen in der Regel nur ein paar Stunden andauern“, sagt Berwig. Mittlerweile musste er nun schon drei Tage ohne Internet auskommen. Er sei enttäuscht, dass man als Endkunde nicht mehr Informationen und nur Standardantworten bekomme. „Ein Rabatt, ein Ausgleich oder zumindest eine Entschuldigung wäre schön gewesen“, betont Berwig. Wahrscheinlich habe das Unternehmen einfach abwarten wollen, vermutet er. „Wir hier in Riedering haben anscheinend keine Priorität“, vermutet er. Ohne Internet am letzten Ferien- und Urlaubswochenende „steht man dann da wie der Dummdepp“, so Berwig.

Ärgerlich ist in seinen Augen, weil man bei den Firmen nicht weiterkomme. „Wenn ich meine Rechnung vier Tage nicht bezahle, kann ich Gift darauf nehmen, dass 1&1 bei mir vor der Tür steht“, so der Riederinger. Im Gegenzug komme dann aber nichts, man habe eher den Eindruck, Störungen und Ausfälle werden totgeschwiegen. „Als Endkunde hat man gerade bei den großen Firmen einfach keinen hohen Stellenwert.“

Auf OVB-Anfrage konnte der Internetanbieter 1&1 keine Störung der Internetdienste in diesem Zeitraum bestätigen. Doch auch die Kunden anderer Anbieter waren von dem Ausfall betroffen. Auch die Telekom bestätigte den Ausfall. Die Ursache sei ein ungewöhnlicher Vorfall gewesen. „Mäuse hatten innerhalb eines Verteilerkastens am Straßenrand die Glasfaserleitungen beschädigt“, so ein Sprecher. In der Regel teilen sich mehrere Anbieter die Kästen.

Das war allerdings nicht das erste Mal, dass die kleinen Nager zugeschlagen haben: Bereits im Oktober verursachten hungrige Mäuse einen Netzausfall in Riedering.

Dennoch ist das laut der Telekom-Pressestelle kein häufiges Störungsbild. „Ganz zu verhindern ist der Befall durch Nagetiere nicht“, teilte der Sprecher mit. Im aktuellen Fall in Riedering habe man den betroffenen Verteilerkasten gereinigt und mittels einer Abdichtung gegen einen erneuten Nagerbefall geschützt.

Die Telekom wies außerdem darauf hin, dass man sich bei Anschlussstörungen immer direkt an den Kundenservice wenden sollte. „So können wir schnell helfen und auch passende Lösungen zur Überbrückung anbieten.“ Dann können Kunden weiterhin telefonieren, ins Internet gehen und im Notfall Hilfe rufen.

Leser über Umgang
mit Kunden verärgert

Benjamin Berwig sieht die Sache dennoch kritisch. „Mittlerweile läuft einfach alles über das Internet“, sagt er. Dann müsse aber auch die Infrastruktur dafür passen. Man könne nicht einfach für vier Tage „in die digitale Steinzeit“ zurückversetzt werden. Er wünscht sich außerdem, dass die Unternehmen aktiv auf ihre Kunden zukommen und sich auch schneller um solche Probleme kümmern.

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