Wurden Vandalen von Hohenaschau auch zur „Pistensau“?

von Redaktion

Auf der Spur der Täter: Vorfälle am Dreikönigstag in der Region Aschau werfen viele Fragen auf

Aschau – In der Nacht zum Dreikönigstag (6. Januar) waren Rowdys in der Gemeinde Aschau unterwegs. Die genauen Details sind erst Tage später bekannt geworden und fügen sich nun wie ein Puzzle zusammen.

Im Ort hat sich herumgesprochen, welche Spuren am Morgen entdeckt wurden, was passiert ist und wo der Streifzug der Rowdys begonnen haben könnte: am frühen Montagmorgen gegen 3 Uhr am Parkplatz an der Festhalle in Hohenaschau.

Zeugen sehen vier
Männer randalieren

Von hier, so haben es Zeugen gegenüber der Polizei beschrieben, zog eine Gruppe von vier alkoholisierten jungen Männern durch die Kampenwandstraße. In der schmalen Straße am Burghotel traten sie Scheiben eines Wohnhauses ein und liefen weiter. Der Bewohner des betreffenden Hauses war durch den Lärm der berstenden Scheiben aufgeschreckt worden und jagte den Randalierern nach. Auf dem Parkplatz der Kampenwandbahn traf er auf die Gruppe. Einer der Jugendlichen schien sich beim Eintreten der Scheibe am Fuß verletzt zu haben. Als die jungen Männer den Bewohner bemerkten und auf ihn zugingen, zog dieser sich vernünftigerweise zurück und alarmierte die Polizei.

Während die Beamten die Anzeige des Hausbesitzers aufnahmen, setzten die jungen Männer offenbar ihr zerstörerisches Treiben fort. Manche Aschauer vermuten, dass sie es auch waren, die mit ihrem Pkw in Richtung Sachrang und österreichischer Grenze fuhren. Kurz nach dem Abzweig nach Innerwald verließ das Fahrzeug die Straße und fuhr nach rechts auf die verschneiten Wiesen, um dort den wilden Ritt in der letzten Raunacht fortzusetzen.

Über mehrere Kilometer wechselte das Auto – „es muss ein Pick-up oder ein Fahrzeug mit Allradantrieb gewesen sein“, vermuten die Einheimischen – immer wieder seine Spur, fuhr abschnittsweise auf der Straße oder links und rechts der Trasse auf den Wiesen. Doch damit nicht genug.

Mit dem Auto
die Skipiste rauf

In der Nacht hatte es etwa 15 Zentimeter Neuschnee gegeben. Der Verkehrsrowdy und seine betrunkenen Passagiere scheinen so eine ausgelassene Wintergaudi gehabt zu haben, dass sie auch die Skipiste des Kaiserblick-Lifts hinauffuhren. So weit, wie es mit einem Allrad-Antrieb möglich ist. Dann fuhren sie wieder hinunter und auf der gegenüberliegenden Seite der Straße in Richtung Aumüllner-Lifte. Die Pisten und Rodelbahnen auf beiden Seiten der Staatsstraße wurden erheblich beschädigt. „Wir haben in der Nacht zwar nichts bemerkt, aber am Morgen die Spuren gesehen“, erzählen Anwohner des Ortsteiles Aschach, kurz vor der österreichischen Grenze. Doch mit der Pistenraupe sei der Schaden schnell wieder behoben worden. Einschränkungen im Skibetrieb gab es am Dreikönigstag nicht.

Vor der Müllner-Alm in Aschach soll das Fahrzeug laut Polizeiangaben steckengeblieben sein. Dass ihm ein Traktorfahrer geholfen habe oder sich die Jugendlichen auf einem der benachbarten Höfe den Schlüssel zum Traktor gestohlen hätten, bestätigen die Anwohner nicht. Allerdings gehen viele Befragte davon aus, dass die Vandalen von Hohenaschau auch die Rowdys von Sachrang waren.

Fakt ist: Es entstand ein Sachschaden von etwa 2500 Euro. Nicht nur durch das mutwillige Zerstören der Pisten. Auch an der Staatsstraße: Hier wurde ein Schachtdeckel beschädigt. Die Polizeiinspektion Prien hat die Ermittlungen in beiden Fällen übernommen. Ob sie tatsächlich in Zusammenhang stehen, werden die Ermittlungen ergeben.

Zur Klärung des Sachverhalts, insbesondere zur Identifizierung des Pkw-Fahrers, nimmt die Polizei sachdienliche Hinweise unter der 08051/90570 entgegen.

Zeigen Videobilder
eventuell den Täter?

Zudem werden Videoaufnahmen von einer Überwachungskamera an der Staatsstraße ausgewertet. Die dient nicht nur zur Verkehrsüberwachung, sondern dem Winterdienst auch als Webcam zur Einschätzung der Straßenverhältnisse im Priental. Zudem verfügen die Lifte über Webcams. Ob sie in der Nacht aktiv waren, steht noch nicht fest. Nach diesem Vorfall aber sind sie es auf jeden Fall.

Kathrin Gerlach

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