Schechen – Wegen eines Schreibens des Tierschutzvereins Rosenheim, in dem es um die Anhebung der Fundtierpauschale ging, entbrannte eine intensive Diskussion im Gemeinderat von Schechen.
Laut Bürgermeister Stefan Adam (CSU) beantragt der Tierschutzverein Rosenheim, die Ende 2021 vertraglich vereinbarte Fundtierpauschale von 0,50 Euro auf einen Euro zu erhöhen. Dieses Schreiben ging an alle Kommunen, die, so der Bürgermeister, eine Fundtierpauschale mit dem Tierschutzverein, der das Rosenheimer Tierheim betreibt, abgeschlossen haben. Begründet wurde das Ansinnen insbesondere mit den gestiegenen Kosten für Tierärzte sowie der Lohn- und Betriebsaufwendungen, die eine wirtschaftliche Weiterführung erschweren.
Bisher habe man die Lücken durch unerwartete Nachlässe schließen, und so Kreditaufnahmen oder die komplette Schließung verhindern können. Die Ausgaben von rund 1,4 Millionen Euro könnten aber durch Mitgliedsbeiträge, Spenden und die aktuellen Fundtierpauschalen nicht mehr gedeckt werden. Und „Nachlässe“ seien eben schwer zu kalkulieren, so die Tierschützer aus Rosenheim im Antrag.
Die Gemeinde Schechen bezahlt aktuell 2600 Euro jährlich an den Tierschutzverein als Fundtierpauschale. Bei einer Einzelfallabrechnung, so die Kämmerei, lagen die Kosten im Schnitt bei 1500 Euro pro Jahr (2012 bis 2021). In den Jahren 2022 und 2023 betrug der Kostendurchschnitt dann schon 2600 Euro und untermauert das Ansinnen des Tierschutzvereins. Stimme man dem Antrag zu, so der Bürgermeister, verdoppele sich der jährliche Fundtierkostenaufwand auf rund 5300 Euro. Ausdrücklich wies Adam dabei aber noch darauf hin, dass die Gemeinden grundsätzlich für eine tierschutzgerechte Unterbringung und Betreuung der Fundtiere zu sorgen haben.
Sabine Altendorfer (CSU) betonte die Wichtigkeit des Tierheims, denn die Gemeinde könne diese Aufgabe nicht übernehmen. Aber die Tierheime, so ihr Tenor, sollten sich schon selbst finanzieren. Eine andere Ratsstimme befürchtet hier sogar ein „Fass ohne Boden.“ „Ich tu mich hart“, meinte Martin Rinser (Parteifreie Bürger) angesichts der hohen Lohnkosten. Die überbordenden Vorschriften kritisierte dann Josef Marinus Weber (CSU), auch von teilweise falsch verstandener Tierliebe war im Gremium zu hören. Am Ende stimmte der Gemeinderat dann aber mehrheitlich bei einer Gegenstimme dafür, die Tierschutzpauschale auf einen Euro pro Einwohner zu erhöhen.ws